| Stadt und Landkreis Aachen
Zugehörigkeit staatlich: bis 1945 Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Aachen 1945 britische Besatzungszone 1946 Land Nordrhein-Westfalen 1949 Bundesland Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Aachen 1972 Bundesland Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Köln Zuständ. Justiz (1894 u. 1927): 1) Amtsgericht Aachen, Landgericht Aachen, Oberlandesgericht Köln 2) Amtsgericht Eschweiler, Landgericht Aachen, Oberlandesgericht Köln 3) Amtsgericht Stolberg, Landgericht Aachen, Oberlandesgericht Köln Zuständ. Finanzamt (1927): 1) Finanzamt Aachen-Stadt, Landesfinanzamt Köln 2) Finanzamt Aachen-Land und Monschau, Landesfinanzamt Köln Zuständ. Gau 1933-1945: Köln-Aachen Zuständ. Militärdienst (1885): VIII. Armeekorps Zugehörigkeit ev. Kirche (1939): Evangelische Kirche der altpreußischen Union, Kirchenprovinz Rheinland Zugehörigkeit kath. Kirche (1939): Bistum Aachen
a) Stadt bzw. Stadtkreis Aachen
Stadtbeschreibung nach Neumann 1894: Standort des 2 Bat. Nr. 53; Bahnhof der Linien Aachen-Jülich, Aachen-Rote Erde, Aachen-Rheydt, Langerwehe-Herbestal der Preußischen Staatsbahn sowie der Aachen-Maastrichter Eisenbahn und der Eisenbahn Aachen-Antwerpen; Reichsbankstelle, Aachener Bank, Aachener Diskontogesellschaft, Bergisch-Märkische Bank, Aachener Rückversicherungsgesellschaft, 2 Vorschussvereine, Regierung, Landgericht nebst Kammer für Handelssachen und Schwurgericht, Amtsgericht, Handelskammer, Hauptzollamt, Direktion der Aachen-Maastrichter Eisenbahn und der Aachener Industriebahn, Forstinspektion, Bergrevier, Sitz der Aachen-Münchener Feuerversicherungsgesellschaft und der Aktiengesellschaft für Bergbau, Blei- und Zinkfabrikation zu Stolberg und in Westfalen; 1 evangelische Kirche; 31 katholische Kirchen, darunter die Michaeliskirche (mit Gemälden), die Petrikirche (mit schönem Hochaltar), die Franziskanerkirche sowie der Dom bzw. das Münster, der in seinem Ursprung bis auf Karl den Großen (796) zurückgeht, mit Chor von 1353 - 1413, den Gebeinen Karls des Großen und mit zahlreichen Reliquien in der Heiligtumskammer, die alle 7 Jahre gezeigt werden; Synagoge, katholisches und paritätisches Gymnasium, Realgymnasium, polytechnische Schule für Rheinland und Westfalen in großartigem Gebäude, Realschule mit gewerblichen Fachklassen, höhere Webschule, gewerbliche Zeichen- und Kunstgewerbeschule, Stiftsschule, Lehrerinnen-Bildungsanstalt, Taubstummenanstalt, mehrere Irren-Anstalten, Bürgerhospital Mariahilf, zahlreiche Wohltätigkeitsanstalten, große Stadtbibliothek, Suermondt-Altertums-Museum, großes Zeitungsmuseum, Gesellschaft für nützliche Wissenschaften und Gewerbe; Die Straßen sind meist regelmäßig und schön, besonders die in der letzten Zeit entstandenen, die außerhalb der inneren Stadt neue Stadtteile bilden. Die innere Stadt wird von den ehemaligen Vorstädten durch einige, Gräben genannte Straßen, geschieden: Templergraben, Alexianergraben, Hirschgraben etc. Unter den Plätzen sind der Große Markt mit einem Springbrunnen (Bronzestatue Karls des Großen) und dem sehenswerten Rathaus, das 1358 in gotischem Stil an Stelle des Kaiserpalastes erbaut wurde und den Krönungssaal der deutschen Könige (51 m lang, 19 m breit) enthält, ferner der Friedrich-Wilhelms-Platz mit dem Elisenbrunnen und dem Kaiserbad, der Münsterplatz, der Bahnhofsplatz mit dem Kriegerdenkmal, der Kaiserplatz mit monumentalem Springbrunnen, der Hansemannplatz mit dem Denkmal Hansemanns, der Rehmplatz mit der Muttergottesstatue. Von den alten Ringmauern sind nur noch geringe Reste, von den Toren nur noch 2 (das Ponttor im Nordwesten und das Marschiertor im Süden) übrig. Industrie: Aachen ist der Hauptsitz der Tuch und Buckskinfabrikation in Deutschland. Aus überseeischer Wolle (vom Kapland, Buenos Aires etc.) werden in mehr als 40 Anstalten jährlich 200.000 Zentner Garn gesponnen, in 138 Betrieben zu Aachen und Burtscheid mit etwa 80 Dampfmaschinen von 3000 Pferdestärken und 13.300 Arbeitern jährlich 200.000 Stück Tuch im Werte von 36 Millionen Mark erzeugt, wovon Tuche im Werte von 7-8 Millionen Mark auf amerikanischen Märkten Absatz finden. Während diese Industrie bereits im 12. und 13. Jahrhundert blühte, entwickelte sich seit 1550 die Nadelfabrikation, zuerst von Stecknadeln, später seit 1804 von Nähnadeln und neuerdings auch von Nadeln für Nähmaschinen (Nähnadeln jährlich etwa 17 Milliarden Stück). Von besonderer Wichtigkeit sind noch die Kratzenfabrik, die Fabriken für Glasknöpfe und Chemikalien (die Anstalt Rhenania erzeugt Schwefelsäure, Sulfat, Sodasalze, Salzsäure etc.), für Luxus und Eisenbahnwagen, Samtband und Seifen, die Eisengießereien, Maschinen- und Dampfkesselfabrikation. Außerdem liefert die Industrie von Aachen Glas, Tabak und Zigarren, Papiertapeten, Wollwaren, Leinenwaren, Posamentierwaren, Steingutwaren, feuerfeste Steine, Farben, Handschuhe, Leder, Maschinenriemen, Sonnen- und Regenschirme, Strohhüte, Feuerspritzen etc.; es bestehen 1 Glockengießerei, 1 Zuckerraffinerie, starke Bierbrauerei und Branntweinbrennerei, Gerbereien, Färbereien, Dampfsägemühlen, viele Kupferschmiede, Gold- und Silberarbeiter etc. Wichtig ist auch der Steinkohlenbergbau; Ausbeute 1891: 1.676.004 Tonnen. Bedeutend ist der Handel, neben dem mit den Erzeugnissen der Stadt mit Wolle, Getreide, Steinkohlen, Wein, Metallen, Leder und Holz. Garten- und Ackerbau blühen. Auch als Badeort hat Aachen eine Berühmtheit erlangt. Neben einigen Eisenquellen haben die Natron, Jod, Brom und Kochsalz enthaltenden Schwefelthermen eine Anzahl von Bädern entstehen lassen. Die wichtigsten dieser Quellen sind die 3 oberen, die Kaiserquelle, die Quirinusquelle und die Quelle am Kaiserbad, und unter den unteren der alte Trinkbrunnen, die Corneliusquelle und die Rosenbadquelle. Diesen Quellen verdankt Aachen seinen Namen (aach, aqua). Alexander Severus richtete 220 die Bäder ein. Karl der Große machte Aachen zum Mittelpunkt seines Reiches. Von 813 - 1553 war Aachen Krönungsstadt des Deutschen Reiches. Wichtige Rechte besaß die Stadt im Mittelalter, wichtige Niederlagen für seine Tuche in fremden Städten. Die Reformation führte heftige innere Kämpfe herbei, aber mit der Vertreibung der Protestanten im Jahr 1616 sank Aachens Wohlstand. Von 1797 bis 1814 war Aachen bei Frankreich und Hauptstadt des Roerdepartements, 1815 kam es an Preußen und seitdem zu neuer Blüte. In Aachen Friedensschlüsse am 2. Mai 1668 (Ende des Devolutionskrieges) und am 18. Oktober 1748 (Ende des österreichischen Erbfolgekrieges), Kongress im Oktober und November 1818. Zu Aachen die Irrenanstalt Mariabrunn, das Rittergut und Schloss Kalkofen, in welchem 1790 der englische General Elliot (der Verteidiger Gibraltars 1782) starb, der 265 m hohe Lousberg mit schönen Anlagen und herrlicher Aussicht und der Bahnhof Ronheide an der Linie Langerwehe-Herbesthal der Preußischen Staatsbahn im Aachener Stadtwald.
Besonderheiten nach dem Ortsbuch 1927 Amtsgericht, Landgericht, Finanzamt Aachen-Stadt, Regierung, Landratsamt für den Landkreis Aachen, Oberpostdirektion, Eisenbahnbetriebsamt, Maschinenamt, Verkehrsamt, Technische Hochschule, Gymnasium, Realgymnasium, Oberrealschule, Lyzeum, Reichsbankstelle, Hauptzollamt (Inlandsverkehr und Auslandsverkehr), Polizeipräsidium.
Einwohner Stadtkreis Aachen 32.072 (1816) 85.551 (1880) 95.725 (1885) 103.470 (1890), davon 6.427 Evangelische, 1.334 Juden 135.245 (1900), davon 9.354 Evangelische, 124.174 Katholiken 156.143 (1910), davon 11.992 Evangelische, 142.263 Katholiken 155.816 (1925), davon 11.959 Evangelische, 141.601 Katholiken, 113 sonstige Christen, 1.420 Juden 162.774 (1933), davon 15.119 Evangelische, 144.810 Katholiken, 71 sonstige Christen, 1.345 Juden 159.631 (1939), davon 13.466 Evangelische, 138.327 Katholiken, 607 sonstige Christen, 782 Juden 129.811 (1950) 168.200 (1960), davon 18.500 Vertriebene 177.600 (1969) 242.700 (1980) 240.700 (1990)
Die Reichstagswahlen vom im Stadtkreis Aachen | 5. 3. 1933 | Wahlbeteiligung | 88,3 % | Abgegebene gültige Stimmen insgesamt | 102.506 | NSDAP | 27.717 | SPD | 9.654 | KPD | 16.814 | Zentrum | 39.225 | DNVP (Kampffront Schwarz-weiß-rot) | 5.603 | DVP - Deutsche Volkspartei | 2.708 | Christlich-sozialer Volksdienst | 201 | Deutsche Bauernpartei | 22 | Deutsch-Hannoversche Partei | - | DDP (Deutsche Staatspartei) | 562 | Andere Parteien | - |
b) Landkreis Aachen
Einwohner Landkreis Aachen 122.136 (1890), davon 4.546 Evangelische, 675 Juden 127.198 (1900), davon 3.600 Evangelische, 123.047 Katholiken 149.744 (1910), davon 5.022 Evangelische, 144.111 Katholiken 171.449 (1925), davon 8.180 Evangelische, 161.352 Katholiken, 61 sonstige Christen, 475 Juden 193.879 (1933), davon 13.530 Evangelische, 177.575 Katholiken, 30 sonstige Christen, 445 Juden 195.251 (1939), davon 11.803 Evangelische, 177.486 Katholiken, 1.012 sonstige Christen, 155 Juden 221.957 (1950) 258.300 (1960), davon 27.900 Vertriebene 279.500 (1969) 288.000 (1980) 293.400 (1990)
Die Reichstagswahlen vom im Landkreis Aachen | 5. 3. 1933 | Wahlbeteiligung | 87,1 % | Abgegebene gültige Stimmen insgesamt | 108.764 | NSDAP | 25.052 | SPD | 14.763 | KPD | 23.703 | Zentrum | 39.565 | DNVP (Kampffront Schwarz-weiß-rot) | 4.244 | DVP - Deutsche Volkspartei | 1.000 | Christlich-sozialer Volksdienst | 213 | Deutsche Bauernpartei | 66 | Deutsch-Hannoversche Partei | - | DDP (Deutsche Staatspartei) | 158 | Andere Parteien | - |
Die Gemeinden des Landkreises Aachen: (Stand von 1939 durchnummeriert)
1. Alsdorf: (1894 Amtsgericht Aachen, Post Alsdorf; 1927 Kreis und Amtsgericht Aachen, Post Alsdorf, Finanzamt Aachen-Land u. Monschau in Aachen; Besonderheiten 1894: Bahnhof der Linien Stolberg-Aachen und Aachen-Herzogenrath der Preußischen Staatsbahn, Bürgermeisterei, katholische Pfarrkirche, Steinkohlengrube, Posamentierwarenfabrik) 2.494 Einwohner (1885) 8.871 Einwohner (1925) 19.667 Einwohner (1933), davon 2.932 Evangelische, 16.103 Katholiken, 4 sonstige Christen, 39 Juden 18.715 Einwohner (1939), davon 1.856 Evangelische, 15.500 Katholiken, 240 sonstige Christen, 4 Juden
2. Bardenberg: (1894 Amtsgericht Aachen, Post Bardenberg; 1927 Kreis und Amtsgericht Aachen, Post Bardenberg, Finanzamt Aachen-Land u. Monschau in Aachen; Besonderheiten 1894: Bürgermeisterei, katholische Pfarrkirche; dabei die Steinkohlenzechen Ath, Alte und Neue Furth) 3.279 Einwohner (1890) 4.326 Einwohner (1925) 4.486 Einwohner (1933) 5.151 Einwohner (1939)
3. Brand (= Brand im Rheinland): (1894 Amtsgericht Aachen, Post Brand; 1927 Kreis und Amtsgericht Aachen, Finanzamt Aachen-Land und Monschau in Aachen; Besonderheiten 1894: Bahnhof der Linie Rote Erde - Ulflingen der Preußischen Staatsbahn, Bürgermeisterei, katholische Pfarrkirche, Steinbrüche, Kalköfen) 2.968 Einwohner (1890) 5.405 Einwohner (1925) 5.744 Einwohner (1933) 6.846 Einwohner (1939)
Broich: (1894 Amtsgericht Eschweiler, Post Vorweiden; 1927 Kreis Aachen, Amtsgericht Eschweiler, Post Vorweiden, Finanzamt Aachen-Land und Monschau in Aachen; Besonderheiten 1894: katholische Pfarrkirche, Fabrikation von künstlichem Dünger, Gelbgießerei, Bierbrauerei; 1. 1. 1935 eingegliedert in Broichweiden) 2.887 Einwohner (1890) 8.265 Einwohner (1925)
4. Broichweiden: (Gebildet am 1. 1. 1935 aus dem Zusammenschluss von Broich und Weiden) 7.318 Einwohner (1933) 7.717 Einwohner (1939)
Büsbach: (1894 Amtsgericht Stolberg, Post Büsbach; 1927 Kreis Aachen, Amtsgericht Stolberg, Post Büsbach, Finanzamt Aachen-Land und Monschau in Aachen; Besonderheiten 1894: Bürgermeisterei, katholische Pfarrkirche, Steinkohlenbergbau; dazu viele Tuchfabriken und Wollspinnereien, Färberei, Steinbrüche und der Weiler Büsbacherheide mit 832 Einwohnern; 1. 10. 1935 eingegliedert in Brand und Stollberg) 5.827 Einwohner (1890) 8.596 Einwohner (1925)
5. Eilendorf: (1894 Amtsgericht Aachen, Post Eilendorf; 1927 Kreis und Amtsgericht Aachen, Post Eilendorf, Finanzamt Aachen-Land und Monschau in Aachen; Besonderheiten 1894: katholische Pfarrkirche, chemische Fabrik, Glashütte, Fabrikation feuerfester Steine, Kalkbrennerei) 5.040 Einwohner (1890) 11.566 Einwohner (1925), davon 197 Evangelische, 11.324 Katholiken, 1 sonstiger Christ, 24 Juden 11.329 Einwohner (1933), davon 249 Evangelische, 11.017 Katholiken, 9 sonstige Christen, 23 Juden 9.614 Einwohner (1939)
6. Eschweiler, Stadt: (1894 Amtsgericht und Post Eschweiler; 1927 Amtsgericht und Post Eschweiler, Finanzamt Aachen Land u. Monschau in Aachen; Besonderheiten 1894: 2 Bahnhöfe der Linien Langerwehe-Herbesthal und München-Gladbach-Stolberg der Preußischen Staatsbahn, Bahnhof der Aachener Industriebahn, Bank, Amtsgericht, 1 evangelische und 2 katholische Pfarrkirchen, Synagoge, Progymnasium mit Realklassen, Telefonverbindung. Eschweiler besteht aus der Stadt Eschweiler (6.300 Einwohner) und zahlreichen Ortschaften, darunter die Dörfer Bergrath, Röthgen, Röhe, Stich, Ichenberg, Pumpe, Rittergut Burg Eschweiler etc. Die Industrie ist sehr bedeutend: mehrere große Eisenwerke und Hochofenanlagen, Eisenwalzwerk, Eisengießerei in Eschweiler-Pümpchen, Stab- und Walzwerke Phönix, das Eisenwerk für Eisenbahnschienen etc. bei Röthgen; Maschinenfabrik und Eisengießerei sowie Eisenwalzwerk bei Eschweiler-Aue, Fabriken für Eisenbahnbedarf zu Hasselt, großes Drahtwalzwerk, Zinkhütte, Blechwalzwerk, Kupferplattenwerke; Fabrikation von Dampfkesseln, feuerfesten Steinen, Brücken, Drehscheiben, Gasröhren, Dachziegeln, Nadeln, Papier etc.; Gerberei, Bierbrauerei, Dampfsägemühle, Steinkohlenbergbau (Grube Zentrum mit tiefen Schächten); zu Eschweiler gehört auch der Bahnhof Stolberg) 18.119 Einwohner (1890), davon 933 Evangelische, 151 Juden 26.107 Einwohner (1925), davon 1.337 Evangelische, 24.524 Katholiken, 13 sonstige Christen, 114 Juden 34.444 Einwohner (1933), davon 2.236 Evangelische, 31.718 Katholiken, 6 sonstige Christen, 107 Juden 32.404 Einwohner (1939), davon 1.978 Evangelische, 29.740 Katholiken, 119 sonstige Christen, 45 Juden
7. Gressenich: (1894 Amtsgericht Stolberg, Post Gressenich; 1927 Kreis Aachen, Amtsgericht Stolberg, Post Gressenich, Finanzamt Aachen-Land und Monschau in Aachen; Besonderheiten 1894: Bürgermeisterei, katholische Pfarrkirche, Dampfsägemühle, Eisenschmelze und Hammerwerk; in der Gemeinde Bergbau auf bedeutendem Lager von Eisen- und Bleierzen und Galmei (Grube Diepenlinchen mit dem Galmeiveilchen) 4.906 Einwohner (1890) 5.981 Einwohner (1925) 6.342 Einwohner (1933) 7.106 Einwohner (1939)
8. Haaren (= Haaren in der Rheinprovinz): (1894 Amtsgericht Aachen, Post Haaren; 1927 Kreis und Amtsgericht Aachen, Post Haaren, Finanzamt Aachen-Land und Monschau in Aachen; Besonderheiten 1894: Eisenbahn-Güterstation an der Linie Aachen - Rote Erde der Preußischen Staatsbahn, Bürgermeisterei, katholische Pfarrkirche, Wollspinnerei, Tuchfabrikation, Ziegelbrennerei) 3.726 Einwohner (1890) 5.421 Einwohner (1925) 5.187 Einwohner (1933) 5.008 Einwohner (1939)
9. Herzogenrath: (1894 Amtsgericht Aachen, Post Herzogenrath; 1927 Kreis und Amtsgericht Aachen, Post Herzogenrath, Finanzamt Aachen-Land und Monschau in Aachen; Besonderheiten 1894: Bahnhof der Linien Aachen-Rheydt und Aachen-Herzogenrath der Preußischen Staatsbahn, Bürgermeisterei, katholische Pfarrkirche; Fabriken für Metallwaren (Sicherheitslampen), Spiegel, Porzellanknöpfe, Wasserglas, Glasschleiferei, Steinkohlengrube, Quarzsandgrube) 3.148 Einwohner (1890) 6.411 Einwohner (1925) 7.740 Einwohner (1933) 7.907 Einwohner (1939)
10. Höngen (Höngen-Mariadorf): (1894 Amtsgericht Eschweiler, Post Höngen; 1927 Kreis Aachen, Amtsgericht Eschweiler, Post Höngen-Mariadorf, Finanzamt Aachen-Land und Monschau in Aachen; Besonderheiten 1894: Bahnhof der Linien Aachen-Jülich und Stolberg-Alsdorf der Preußischen Staatsbahn, Bürgermeisterei, katholische Pfarrkirche, dabei Steinkohlengrube Marie) 4.511 Einwohner (1890) 8.110 Einwohner (1925) 10.097 Einwohner (1933), davon 694 Evangelische, 8.973 Katholiken, 43 sonstige Christen, 17 Juden
11. Kinzweiler: (1894 Amtsgericht und Post Eschweiler; 1927 Kreis und Amtsgericht Aachen, Post Helrath, Finanzamt Aachen-Land und Monschau in Aachen; Besonderheiten 1894: katholische Pfarrkirche, dazu Rittergut Kinzweilerburg) 500 Einwohner (1885) 2.588 Einwohner (1925) 5.534 Einwohner (1933) (?) 2.395 Einwohner (1939)
12. Kohlscheid (= Kohlscheidt): (1894 Amtsgericht Aachen, Post Kohlscheidt; 1927 Kreis und Amtsgericht Aachen, Post Kohlscheid, Finanzamt Aachen-Land und Monschau in Aachen; Besonderheiten 1894: Bahnhof der Linien Aachen-Rheydt und Stolberg-Kohlscheidt der Preußischen Staatsbahn, Vorschussverein, katholische Pfarrkirche, Eisengießerei, Dampfkesselfabrik, Steinkohlengrube; Besonderheiten 1927: Zollamt) 1.246 Einwohner (1885) 10.752 Einwohner (1925), davon 327 Evangelische, 10.288 Katholiken, 0 sonstige Christen, 9 Juden 12.113 Einwohner (1933), davon 997 Evangelische, 10.954 Katholiken, 2 sonstige Christen, 6 Juden 12.189 Einwohner (1939), davon 878 Evangelische, 10.967 Katholiken, 62 sonstige Christen, 0 Juden
13. Kornelimünster (= Cornelymünster): (1894 Amtsgericht Aachen, Post Kornelimünster; 1927 Kreis und Amtsgericht Aachen, Post Cornelimünster, Finanzamt Aachen-Land und Monschau in Aachen; Geschichte: Kornelimünster war früher eine reichsunmittelbare Benediktinerabtei und wurde von Ludwig dem Frommen 815 - 818 in einem damals riesigen Waldgebiet angelegt; Besonderheiten 1894: Bahnhof der Linie Rote Erde - Lommersweiler der Preußischen Staatsbahn, Bürgermeisterei, katholische Pfarrkirche, katholisches Schullehrerseminar, Tuchfabrikation; Bergbau auf Eisen, Kalksteinbrüche, Steinbrüche, Reliquien in der Abteikirche, Eremitage in reizender Lage) 3.571 Einwohner (1890) 4.719 Einwohner (1925) 4.990 Einwohner (1933) 5.188 Einwohner (1939)
14. Laurensberg: (1894 Amtsgericht und Post Aachen; 1927 Kreis und Amtsgericht Aachen, Post Laurensberg, Finanzamt Aachen-Land und Monschau in Aachen; Besonderheiten 1894: Bürgermeisterei, katholische Pfarrkirche, Obstbau, Viehzucht, Spinn- und Nadelschleifmühlen) 2.583 Einwohner (1890) 3.742 Einwohner (1925) 4.010 Einwohner (1933) 4.852 Einwohner (1939)
15. Merkstein: (1894 Amtsgericht Aachen, Post Herzogenrath; 1927 Kreis und Amtsgericht Aachen, Post Merkstein, Finanzamt Aachen-Land u. Monschau in Aachen; Besonderheiten 1894: Bürgermeisterei, katholische Pfarrkirche, Steinbrüche) 2.090 Einwohner (1890) 7.472 Einwohner (1925) 9.022 Einwohner (1933) 9.495 Einwohner (1939)
16. Richterich: (1894 Amtsgericht Aachen, Post Richterich; 1927 Kreis und Amtsgericht Aachen, Post Richterich, Finanzamt Aachen-Land u. Monschau in Aachen; Besonderheiten 1894: Bahnhof der Linie Aachen-Rheydt der Preußischen Staatsbahn, Bürgermeisterei, katholische Pfarrkirche, Gemüsebau, Viehzucht) 3.096 Einwohner (1890) 4.101 Einwohner (1925) 4.063 Einwohner (1933) 4.190 Einwohner (1939)
17. Stolberg, Rhl., Stadt: (1927 Amtsgericht Stolberg, Landgericht Aachen, Post Stolberg, Finanzamt Aachen Land u. Monschau in Aachen) 17.111 Einwohner (1925), davon 1.279 Evangelische, 15.593 Katholiken, 28 sonstige Christen, 49 Juden 17.394 Einwohner (1933), davon 1.361 Evangelische, 15.860 Katholiken, 3 sonstige Christen, 40 Juden 29.511 Einwohner (1939), davon 1.575 Evangelische, 27.297 Katholiken, 118 sonstige Christen, 21 Juden
Vorweiden: (1894 Kreis Aachen, Amtsgericht Eschweiler, Post Vorweiden; 1927 Kreis Aachen, Amtsgericht Eschweiler, Post Vorweiden, Finanzamt Aachen-Land u. Monschau in Aachen) Besonderheiten 1894: evangelische Pfarrkirche) 607 Einwohner (1885)
18. Walheim: (1927 Kreis und Amtsgericht Aachen, Post Walheim, Finanzamt Aachen-Land und Monschau in Aachen) 3.771 Einwohner (1925) 3.846 Einwohner (1933) 3.945 Einwohner (1939)
Weiden: (1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Aachen, Post Vorweiden; 1. 1. 1935 eingegliedert in Broichweiden) 3.412 Einwohner (1925)
19. Würselen, Stadt: (1927 Kreis und Amtsgericht Aachen, Post Würselen, Finanzamt Aachen-Land u. Monschau in Aachen; Besonderheiten 1927: Progymnasium) 14.591 Einwohner (1925), davon 179 Evangelische, 14.329 Katholiken, 2 sonstige Christen, 30 Juden 15.175 Einwohner (1933), davon 537 Evangelische, 14.478 Katholiken, 2 sonstige Christen, 20 Juden 15.348 Einwohner (1939), davon 470 Evangelische, 14.559 Katholiken, 46 sonstige Christen, 11 Juden
Quellen:
Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs. Ein geographisch-statistisches Nachschlagebuch für deutsche Landeskunde. Dritte, neu bearbeitete und vermehrte Auflage von Wilhelm Keil. Leipzig, 1894.
Das Ortsbuch für das Deutsche Reich. Herausgegeben in Verbindung mit der Deutschen Reichsbahn und Deutschen Reichspost. Berlin, 1927.
Statistik des Deutschen Reichs. Alte Folge, Band 57: Die Volkszählung im Deutschen Reich am 1. Dez. 1880. Berlin, 1883. Statistik des Deutschen Reichs. Band 150: Die Volkszählung am 1. Dez. 1900 im Deutschen Reich. Berlin, 1903. Statistik des Deutschen Reichs. Band 240: Die Volkszählung im Deutschen Reich am 1. 12. 1910. Berlin, 1915. Statistik des Deutschen Reichs. Band 401: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1925. Heft 1: Die Bevölkerung im Deutschen Reich nach den Ergebnissen der Volkszählung 1925. Teil I: Einführung in die Volkszählung 1925. Tabellenwerk. Berlin, 1928. Statistik des Deutschen Reichs. Band 434: Die Wahlen zum Reichstag am 31. Juli und 6. November 1932 und am 5. März 1933 (Sechste bis achte Wahlperiode). Berlin, 1935. Statistik des Deutschen Reichs. Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1939. Teil I: Altreich und Land Österreich. Statistik des Deutschen Reichs. Band 451: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1933. Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1936. Statistik des Deutschen Reichs. Band 550: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1940. Statistik des Deutschen Reichs. Band 552: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 17. Mai 1939. Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1942. Heft 4: Die Juden und jüdischen Mischlinge im Deutschen Reich. Berlin, 1944. Statistik des Deutschen Reichs. Band 559: Ergebnisse der Volks-, Berufs- und landwirtschaftlichen Betriebszählung 1939 in den Gemeinden. Heft 10: Rheinprovinz, Saarland. Berlin, 1943.
Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1952.
Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1961. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1961.
Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1971. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1971.
Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1981. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1981.
Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1992. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1992.
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