Landkreis Heydekrug (lit. Schilute)

Zugehörigkeit staatlich: Preußen, Provinz Ostpreußen, Regierungsbezirk Gumbinnen
(1923 - 1939 Teil des von Litauen annektierten "Memelgebietes", ab 22. 3. 1939 wieder Teil der preußischen Provinz Ostpreußen, Regierungsbezirk Gumbinnen)
Zuständ. Militärdienst 1885: I. Armeekorps
Zuständ. Gau 1939-45: Gau Ostpreußen
Zugehörigkeit ev. Kirche: Evangelische Kirche der altpreußischen Union, Kirchenprovinz Ostpreußen
Zugehörigkeit kath. Kirche: Bistum Ermland (Freie Prälatur Memel)


Einwohner Landkreis Heydekrug
42.143 (1890), davon 40.069 Evangelische, 1.549 Katholiken, 286 Juden (14.000 Litauer)
42.825 (1900), davon 40.510 Evangelische, 1.762 Katholiken
43.309 (1910), davon 40.998 Evangelische, 1.706 Katholiken
36.403 (1925)

Die Reichstagswahlen von
im Wahlkreis Memel-Heydekrug
19071912
Deutschkonservativ31,2 %-
Nationalliberal27,2 %47,5 %
SPD18,4 %20,9 %
Litauer23,2 %31,5 %
Zersplittert0,0 %0,1 %
Anm.: Der Wähler hatte die Möglichkeit, eine Partei oder eine Person zu wählen, die nicht auf dem Stimmzettel verzeichnet war (Partei: unbestimmte Stimme; Person: zersplitterte Stimme)


Die Gemeinden des Landkreises Heydekrug:
(Stand von 1939 durchnummeriert)

Ackmenischken:
(1894 Amtsgericht Ruß, Post Ackmenischken)
405 Einwohner (1885)

1. Augstumalmoor, gemeindefreier Gutsbezirk:
766 Einwohner (1925)

2. Auritten:
554 Einwohner (1925)

3. Barden:
547 Einwohner (1925)

4. Berstus- u. Medßokelmoor, gemeindefreier Gutsbezirk:
278 Einwohner (1925)

5. Berzischken:
339 Einwohner (1925)

6. Bewern:
734 Einwohner (1925)

7. Bismarck, gemeindefreier Gutsbezirk:
(1894 Kreis und Amtsgericht Heydekrug, Post Bismarck)
1.375 Einwohner (1885)
1.446 Einwohner (1925)

8. Didßeln:
355 Einwohner (1925)

9. Feilenhof:
254 Einwohner (1925)

10. Gaidellen:
882 Einwohner (1925)

11. Georgenhöhe:
343 Einwohner (1925)

12. Girreningken:
201 Einwohner (1925)

13. Gnieballen:
311 Einwohner (1925)

14. Gurgsden:
309 Einwohner (1925)

15. Heidewald:
404 Einwohner (1925)

16. Heinrichsfelde:
549 Einwohner (1925)

17. Hermannlöhlen:
428 Einwohner (1925)

18. Heydekrug (russ. Schilute):
(1894 Kreis, Amtsgericht u. Post Heydekrug;
Besonderheiten 1894: Bahnhof der Linie Insterburg-Memel der Preußischen Staatsbahn, Vorschußverein, Landratsamt, Fisch- und Gemüsehandel)
   506 Einwohner (1885)
4.836 Einwohner (1925)

19. Jonaten:
304 Einwohner (1925)

20. Jugnaten:
599 Einwohner (1925)

21. Kinten:
976 Einwohner (1925)

22. Kirlicken:
336 Einwohner (1925)

23. Kischken:
413 Einwohner (1925)

24. Klein Grabuppen:
267 Einwohner (1925)

25. Klugohnen:
443 Einwohner (1925)

26. Kolleschen:
272 Einwohner (1925)

27. Kukoreiten:
368 Einwohner (1925)

28. Kurpen:
358 Einwohner (1925)

29. Kuwertshof:
708 Einwohner (1925)

30. Lapallen:
192 Einwohner (1925)

31. Laschen:
444 Einwohner (1925)

32. Laudßen:
438 Einwohner (1925)

33. Leitgirren:
243 Einwohner (1925)

34. Mantwieden:
349 Einwohner (1925)

35. Matzken:
316 Einwohner (1925)

36. Mestellen:
344 Einwohner (1925)

37. Metterqueten:
405 Einwohner (1925)

38. Michelsakuten:
228 Einwohner (1925)

39. Minge:
333 Einwohner (1925)

40. Moorweide:
363 Einwohner (1925)

41. Neusassen:
539 Einwohner (1925)

42. Norkaiten:
88 Einwohner (1925)

43. Pagrienen:
510 Einwohner (1925)

44. Paleiten:
441 Einwohner (1925)

45. Pauern:
297 Einwohner (1925)

46. Petrellen:
500 Einwohner (1925)

47. Prätzmen:
273 Einwohner (1925)

48. Rudienen:
219 Einwohner (1925)

49. Rumschen:
390 Einwohner (1925)

50. Rupkalwen:
125 Einwohner (1925)

51. Ruß (lit. Rusné):
(1894 Kreis Heydekrug, Amtsgericht und Post Ruß;
Besonderheiten 1894: Reichsbanknebenstelle, Vorschussverein, Amtsgericht (Strafkammer in Memel), evangelische Pfarrkirche, große Holzniederlage der Memeler Kaufleute, 6 Dampfsägemühlen, Lachsfischerei, Neunaugenfischerei, Dampfschifffahrt nach Memel und Tilsit; dabei die Dörfer Jodekraut (298 Einwohner) und Skirwitell (992 Einwohner))
2.135 Einwohner (1875)
2.124 Einwohner (1880)
2.120 Einwohner (1890)
2.872 Einwohner (1925)

52. Saugen:
436 Einwohner (1925)

53. Sausgallen:
288 Einwohner (1925)

54. Scheeren:
411 Einwohner (1925)

55. Schillmeyßen:
389 Einwohner (1925)

56. Schillwen:
649 Einwohner (1925)

57. Suwehnen:
305 Einwohner (1925)

58. Szagaten:
227 Einwohner (1925)

59. Tarwieden:
535 Einwohner (1925)

60. Tattamischken:
154 Einwohner (1925)

61. Tauten:
230 Einwohner (1925)

62. Tennetal:
316 Einwohner (1925)

63. Trakseden:
713 Einwohner (1925)

64. Ußlöknen:
658 Einwohner (1925)

65. Wabbeln:
258 Einwohner (1925)

66. Wiesenheide:
416 Einwohner (1925)

67. Wietullen:
376 Einwohner (1925)

68. Wilkomeden:
277 Einwohner (1925)

69. Willeiken:
392 Einwohner (1925)

70. Windenburg:
414 Einwohner (1925)

71. Wirkeiten:
470 Einwohner (1925)



Quellen:

Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs. Ein geographisch-statistisches Nachschlagebuch für deutsche Landeskunde. Dritte, neu bearbeitete und vermehrte Auflage von Wilhelm Keil. Leipzig, 1894.

Statistik des Deutschen Reichs. Alte Folge, Band 57: Die Volkszählung im Deutschen Reich am 1. Dezember 1880. Berlin, 1883.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 150: Die Volkszählung am 1. Dez. 1900 im Deutschen Reich. Berlin, 1903.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 240: Die Volkszählung im Deutschen Reiche am 1. 12. 1910. Berlin, 1915.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 250: Die Reichstagswahlen von 1912. Berlin, 1913.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Teil II: Sudetendeutsche Gebiete und Memelland. Berlin, 1939.


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