Landkreis Olpe

Zugehörigkeit staatlich:
bis 1945 Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg
1945 britische Besatzungszone
1946 Land Nordrhein-Westfalen
1949 Bundesland Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg
Zuständ. Justiz (1894):
1) Amtsgericht Attendorn, Landgericht Arnsberg, Oberlandesgericht Hamm
2) Amtsgericht Förde, Landgericht Arnsberg, Oberlandesgericht Hamm
3) Amtsgericht Kirchhundem, Landgericht Arnsberg, Oberlandesgericht Hamm
4) Amtsgericht Olpe, Landgericht Arnsberg, Oberlandesgericht Hamm
Zuständ. Finanzamt (1927): Finanzamt Olpe, Landesfinanzamt Münster
Zuständ. Gau 1933-1945: Westfalen-Süd
Zuständ. Militärdienst (1885): XI. Armeekorps
Zugehörigkeit ev. Kirche (1939): Evangelische Kirche der altpreußischen Union, Kirchenprovinz Westfalen
Zugehörigkeit kath. Kirche (1939): Bistum Paderborn


Landrat:
1870 - 1883 Joseph Freusberg
1886 - 1916 Dr. Friedrich Freusberg
1916 - 1926 Dr. Caspar Freusberg
1926 - 1933 Bernhard Wening
1933 Hermann Sträter (kommissarisch)
1933 - 1945 Dr. Herbert Evers
1941 - 1942 Hermann Rotberg (vertretungsweise)

Einwohner Landkreis Olpe
  34.142 (1880), davon 1.574 Evangelische, 86 Juden
  41.179 (1900), davon 1.828 Evangelische, 39.248 Katholiken
  50.279 (1910), davon 2.755 Evangelische, 47.414 Katholiken
  59.946 (1925), davon 3.627 Evangelische, 56.084 Katholiken, 5 sonstige Christen, 71 Juden
  64.527 (1933), davon 3.462 Evangelische, 60.875 Katholiken, 1 sonstiger Christ,    58 Juden
  66.479 (1939), davon 3.477 Evangelische, 62.529 Katholiken, 4 sonstige Christen, 14 Juden
  85.660 (1950)
  93.800 (1960), davon 11.600 Vertriebene
122.300 (1969)
122.600 (1980)
130.100 (1990)

Bewegung der Bevölkerung/Kindersterblichkeit
im Landkreis Olpe
  1924
Eheschließungen338
Geborene einschl. Totgeborene1.785
Gestorbene einschl. Totgeborene676
Totgeborene39
Im 1. Lebensjahr Gestorbene132


Kath. Dekanat Attendorn 1940
Gesamtbevölkerung: 28.614
Zahl der Nichtkatholiken: 6.149 (21,5 %)
Zahl der Katholiken: 22.465 (78,5 %)
davon sind der Osterpflicht nachgekommen: 15.865 (70,6 %)
Austritte aus der katholischen Kirche: 8
Übertritte zur katholischen Kirche: 6 (davon 6 evangelische)
Rücktritte zur katholischen Kirche: 1

Kath. Dekanat Elspe 1940
Gesamtbevölkerung: 29.512
Zahl der Nichtkatholiken: 2.129 (7,2 %)
Zahl der Katholiken: 27.383 (92,8 %)
davon sind der Osterpflicht nachgekommen: 19.405 (70,9 %)
Austritte aus der katholischen Kirche: 5
Übertritte zur katholischen Kirche: 2 (davon 2 evangelische)
Rücktritte zur katholischen Kirche: 4

Kath. Dekanat Olpe 1940
Gesamtbevölkerung: 36.184
Zahl der Nichtkatholiken: 10.600 (29,3 %)
Zahl der Katholiken: 25.584 (70,7 %)
davon sind der Osterpflicht nachgekommen: 18.850 (73,7 %)
Austritte aus der katholischen Kirche: 4
Übertritte zur katholischen Kirche: 3 (davon 3 evangelische)
Rücktritte zur katholischen Kirche: 1

Die Reichstagswahlen vom
im Landkreis Olpe
5. 3. 1933
Wahlbeteiligung89,7 %
Abgegebene gültige Stimmen insgesamt34.132
NSDAP4.893
SPD2.349
KPD1.989
Zentrum23.591
DNVP (Kampffront Schwarz-weiß-rot)1.123
DVP - Deutsche Volkspartei81
Christlich-sozialer Volksdienst47
Deutsche Bauernpartei29
Deutsch-Hannoversche Partei0
DDP (Deutsche Staatspartei)30
Andere Parteien0


Erwerbstätigkeit und Altersstruktur der Bevölkerung im Landkreis Olpe nach der Volkszählung vom 17. 5. 1939
Zahl der Haushaltungen14.568
Ständige Bevölkerung (Wohnbevölkerung ohne die ihre Dienstpflicht ableistenden Angehörigen von Wehrmacht und Reichsarbeitsdienst)66.479
davon männlich32.310
Altersstruktur der Bevölkerung: 
unter 6 Jahre alt12,8 %
6 bis 13 Jahre alt16,3 %
14 bis 64 Jahre alt65,2 %
über 64 Jahre alt5,7 %
Berufszugehörigkeit nach Wirtschaftszweig: 
Landwirtschaft und Forstwirtschaft20,2 %
Industrie und Handwerk47,3 %
Handel und Verkehr12,8 %
Dienstleistungen einschl. öffentlicher Dienst19,7 %
Berufszugehörigkeit nach der Stellung im Beruf: 
Selbstständige14,4 %
Mithelfende Familienangehörige12,9 %
Beamte und Angestellte12,7 %
Arbeiter48,1 %
Sonstige11,9 %
Betriebsfläche der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe: 
0,5 bis unter 5 ha63,9 %
5 bis unter 10 ha13,7 %
10 bis unter 20 ha10,4 %
20 bis unter 100 ha10,9 %
100 ha und mehr1,1 %


Die Gemeinden des Landkreises Olpe:
(Stand von 1939 durchnummeriert)

Ahausen, Rittergut und Mühle:
(1894 Amtsgericht Attendorn, Post Finnentrop)
25 Einwohner (1885)

1. Attendorn, Landgemeinde:
(1894 Amtsgericht und Post Attendorn;
Besonderheiten 1894: Eisenwerke und Kalksteinbrüche)
2.733 Einwohner (1890)
5.465 Einwohner (1933)
5.595 Einwohner (1939)

2. Attendorn, Stadt:
(1894 Amtsgericht und Post Attendorn;
Besonderheiten 1894: Bahnhof der Linie Finnentrop-Rothemühle der Preußischen Staatsbahn, Amtsgericht mit zuständiger Kammer für Handelssachen in Siegen, evangelische und katholische Pfarrkirche, katholisches Gymnasium, Gerberei, Walzwerke, Messinggusswarenfabrik, Zigarrenfabrik, Eisenwerke und Kalksteinbrüche)
2.707 Einwohner (1890), davon 198 Evangelische, 36 Juden
6.026 Einwohner (1933)
6.337 Einwohner (1939)

Drolshagen, als Stadt bezeichneter Flecken:
(1894 Amtsgericht Olpe, Post Drolshagen;
Besonderheiten 1894: Darlehnskassenverein, Gerichtstag, katholische Pfarrkirche, ehmaliges Benediktiner-Nonnenkloster; Fabrikation von Schuhnägeln, Stahlwaren und Eisenwaren; Gerberei)
2.858 Einwohner (1890)

3. Drolshagen, Landgemeinde:
4.313 Einwohner (1933)
4.524 Einwohner (1939)

4. Drolshagen, Stadt:
(1927 Amtsgericht und Finanzamt Olpe, Post Drolshagen)
5.184 Einwohner (1925)
1.466 Einwohner (1933)
1.606 Einwohner (1939)

5. Elspe:
(1894 Amtsgericht Förde, Post Elspe;
Besonderheiten 1894: katholische Pfarrkirche, Lohgerberei, Eisenwerke, Bergbau auf Schwefelkies; zur Gemeinde Elspe gehört das Dorf Ober-Elspe mit 418 Einwohnern)
3.926 Einwohner (1890)
7.032 Einwohner (1933)
7.164 Einwohner (1939)

Förde, Dorf:
(1894 Amtsgericht Förde, Landgericht Arnsberg, Post Grevenbrück)
885 Einwohner (1885)

6. Grevenbrück:
(1894 Amtsgericht Förde, Post Grevenbrück;
Besonderheiten 1894: Bahnhof der Linie Hagen-Betzdorf der Preußischen Staatsbahn, Sitz des Amtsgerichts Förde mit zuständiger Kammer für Handelssachen in Siegen, chemische Fabrik, Kalkbrennerei; bei Grevenbrück das Eisenhüttenwerk Germaniahütte und die Papernburg auf steilem Felsen)
   214 Einwohner (1885)
3.255 Einwohner (1933)
3.363 Einwohner (1939)

7. Heinsberg:
826 Einwohner (1933)
810 Einwohner (1939)

8. Helden:
2.514 Einwohner (1933)
2.683 Einwohner (1939)

9. Kirchhundem:
7.877 Einwohner (1933)
7.965 Einwohner (1939)

10. Kirchveischede:
1.915 Einwohner (1933)
1.898 Einwohner (1939)

11. Kleusheim:
827 Einwohner (1933)
827 Einwohner (1939)

12. Kohlhagen:
1.305 Einwohner (1933)
1.195 Einwohner (1939)

13. Lenne:
577 Einwohner (1933)
574 Einwohner (1939)

14. Oberhundem:
1.513 Einwohner (1933)
1.520 Einwohner (1939)

15. Olpe:
1.800 Einwohner (1933)
1.865 Einwohner (1939)

16. Olpe, Stadt:
(1894 Amtsgericht und Post Olpe;
Besonderheiten 1894: Bahnhof der Linie Finnentrop-Rothemühle der Preußischen Staatsbahn, Landratsamt, Amtsgericht mit zuständiger Kammer für Handelssachen in Siegen, Bergrevier, Kommunal-Oberförsterei, evangelische und katholische Pfarrkirche, Anstalt für epileptische Kinder, Waisenhaus, Puddlings- und Walzwerke, Hammerwerk, Kupferdrahtziehereien, Metallgießereien, Kupferwalzwerk, Leim- und Sohllederfabrik; in der Nähe reiche Eisenerzlager und Eisenwerke. Geschichte: Olpe ist Stadt seit 1311.)
3.089 Einwohner (1890), davon 148 Evangelische, 12 Juden
7.398 Einwohner (1933)
7.561 Einwohner (1939)

17. Rahrbach:
1.287 Einwohner (1933)
1.359 Einwohner (1939)

18. Rhode:
1.631 Einwohner (1933)
1.630 Einwohner (1939)

19. Römershagen:
691 Einwohner (1933)
707 Einwohner (1939)

20. Saalhausen:
   972 Einwohner (1933)
1.045 Einwohner (1939)

21. Wenden:
(1894 Amtsgericht Olpe, Post Wenden;
Besonderheiten 1894: Gerichtstag, katholische Pfarrkirche, Eisenerzbergbau)
3.066 Einwohner (1890)
5.837 Einwohner (1933)
6.647 Einwohner (1939)



Quellen:

Hubatsch, Walther: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 - 1945. Band 8: Westfalen. Marburg/L., 1980.

Kirchliches Handbuch für das katholische Deutschland. Zweiundzwanzigster Band: 1943. Köln, 1943.

Neumann, Gustav: Geographisches Lexikon des Deutschen Reichs. Leipzig, 1883.

Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs. Ein geographisch-statistisches Nachschlagebuch für deutsche Landeskunde. Dritte, neu bearbeitete und vermehrte Auflage von Wilhelm Keil. Leipzig, 1894.

Statistik des Deutschen Reichs. Alte Folge, Band 57: Die Volkszählung im Deutschen Reich am 1. Dezember 1880. Berlin, 1883.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 150: Die Volkszählung am 1. Dez. 1900 im Deutschen Reich. Berlin, 1903.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 240: Die Volkszählung im Deutschen Reich am 1. 12. 1910. Berlin, 1915.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 336: Die Bewegung der Bevölkerung im Jahre 1924. Berlin, 1928.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 401: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1925. Heft 1: Die Bevölkerung im Deutschen Reich nach den Ergebnissen der Volkszählung 1925. Teil I: Einführung in die Volkszählung 1925. Tabellenwerk. Berlin, 1928.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 434: Die Wahlen zum Reichstag am 31. Juli und 6. November 1932 und am 5. März 1933 (Sechste bis achte Wahlperiode). Berlin, 1935.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1939.
Teil I: Altreich und Land Österreich.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 451: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1933. Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1936.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 550: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1940.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 552: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 17. Mai 1939.
Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1942.
Heft 4: Die Juden und jüdischen Mischlinge im Deutschen Reich. Berlin, 1944.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 559: Ergebnisse der Volks-, Berufs- und landwirtschaftlichen Betriebszählung 1939 in den Gemeinden. Heft 9: Provinz Westfalen, Lippe. Berlin, 1943.

Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1952.

Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1961. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1961.

Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1971. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1971.

Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1981. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1981.

Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1992. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1992.


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