| Landkreis Lissa
Zugehörigkeit staatlich: Land Preußen, Provinz Posen, Regierungsbezirk Posen 1919-1939 Polen, 1939-1945 Reichsgau Wartheland, Regierungsbezirk Posen Zuständ. Justiz (1894): Amtsgericht Lissa, Landgericht Lissa, Oberlandesgericht Posen Zuständ. Militärdienst 1885: V. Armeekorps Zugehörigkeit ev. Kirche: Evangelische Kirche der altpreußischen Union (Hinweis Kirchenbücher)
Einwohner Landkreis Lissa 38.980 (1890), davon 14.220 Evangelische, 23.330 Katholiken und 1.424 Juden und 6 Sonstige 40.313 (1900), davon 15.074 Evangelische, 24.021 Katholiken und 1.218 Sonstige einschl. Juden 44.579 (1910), davon 16.580 Evangelische, 27.167 Katholiken und 832 Sonstige einschl. Juden 61.488 (1939)
Die Reichstagswahlen von im Wahlkreis Fraustadt-Lissa | 1907 | 1912 | Reichspartei | 51,2 % | - | Fortschrittliche Volkspartei | - | 49,6 % | Zentrum | 16,4 % | 25,0 % | Polenpartei | 27,8 % | 22,6 % | SPD | 4,6 % | 2,8 % | Zersplittert | 0,0 % | 0,0 % |
Ortsverzeichnis:
Alt-Laube
Antonshof, Rittergut: (1894 Amtsgericht und Post Lissa) 466 Einwohner (1885)
Augustinki
Belencin
Bojanitz, Dorf und Rittergut: (1894 Amtsgericht Lissa, Post Kriewen) 432 Einwohner (1885)
Brausewitz
Brylewo, Rittergut: (1894 Amtsgericht Lissa, Post Kossowo) 147 Einwohner (1885)
Dambitsch (Dorf und Rittergut): (1894 Amtsgericht Lissa, Post Reisen; Besonderheiten 1894: Oberförsterei) 860 Einwohner (1885)
Deutsch-Wilke
Deutsch-Wilke, Gutsbezirk
Dobramysl, Gutsbezirk
Drobnin
Drobnin, Gutsbezirk
Feuerstein
Frankowo
Garthe
Garzyn
Garzyn, Gutsbezirk
Gersdorff, Gutsbezirk
Golembitz
Golembitz, Gutsbezirk
Grätz
Groß-Tworsewitz
Grünchen
Grünchen, Gutsbezirk
Grune
Gurschno
Gurschno, Gutsbezirk
Hersztopowo
Jeziorki, Gutsbezirk
Kankel
Kankel, Gutsbezirk
Karchowo
Kläne
Kläne, Gutsbezirk
Klein-Tworsewitz
Kletschau
Kloda
Kloda, Gutsbezirk
Kociugi
Kuräne, Gutsbezirk
Laßwitz
Laube (Alt-Laube), Gutsbezirk
Laune
Lindenau
Lissa (Polnisch-Lissa), Stadt: (1894 Amtsgericht und Post Lissa; Geographie: gelegen in einer Ebene; Geschichte: Stadt seit 1547, Wirkungsort des Pädagogen Comenius im 17. Jahrhundert; Besonderheiten 1894: Militär: 1 Bat. Inf. Nr. 50, 3 Esk. Husaren Nr. 2, 2 Abteil. Feldartillerie Nr. 20; Bahnhof der Linien Lissa-Posen, Breslau-Lissa, Lissa-Glogau, Lissa-Jarotschin und Lissa-Ostrowo der Preußischen Staatsbahn, Reichsbanknebenstelle, Vorschussverein, Landgericht, Schwurgericht, Amtsgericht, Hauptsteueramt, 2 evangelische Pfarrkirchen, 1 katholische Pfarrkirche, Synagoge, Schloss mit Park, evangelisches Gymasium, Präparandenanstalt, Maschinenfabrik, Zündhölzerfabrik, Likörfabrikation, Zigarrenfabrikation, Wachsfabriktion, Herstellung von Mühlsteinen, Mühlenbetrieb (Dampfmahlmühle, viele Windmühlen), Gerberei, Kürschnerei, Mälzerei, Bierbrauerei, Ziegelbrennerei; Getreidehandel, Viehhandel, Weinhandel, Pelzwarenhandel, Spiritushandel, schöne Promenaden an Stelle der ehemaligen Festungswerke, Stammort der Grafen von Lefczynski) 11.069 Einwohner (1875) 11.758 Einwohner (1880) 13.116 Einwohner (1890), davon 7.089 Evangelische, 4.675 Katholiken und 1.347 Juden (500 Polen)
Lubonia
Lubonia, Gutsbezirk
Mierzejewo
Mierzejewo, Gutsbezirk
Moraczewo, Gutsbezirk
Murke
Murkingen
Neuguth bei Retsen
Neuguth bei Retsen, Gutsbezirk
Oporowo
Oporowo, Gutsbezirk
Oporuwko
Pawlowitz
Pawlowitz, Gutsbezirk
Petersdorf
Priebisch
Priebisch, Gutsbezirk
Przybin, Gutsbezirk
Reichenau (Rittergut Schwetzkau), Gutsbezirk: (1894 Amtsgericht Lissa, Post Schwetzkau) 55 Einwohner (1885)
Reisen, Stadt: (1894 Amtsgericht Lissa, Post Reisen; Besonderheiten 1894: Bahnhof der Linie Breslau-Lissa der Preußischen Staatsbahn, Vorschussverein, evangelische Pfarrkirche, katholische Pfarrkirche, Synagoge, ehemaliges Piaristenkloster, Zigarrenfabrik, Leinweberei) 1.155 Einwohner (1885), davon 408 Katholiken und 49 Juden
Retschke, Gutsbezirk
Retschke
Robczysko
Saake
Saake, Gutsbezirk
Schloß Reisen, Gutsbezirk: (1894 Amtsgericht Lissa, Post Reisen; Besonderheiten 1894: Gut mit schönem Garten, Park und Orangerie, viel Holz) 100 Einwohner (1885)
Schmidtschen
Schwetzkau, Stadt: (1894 Amtsgericht Lissa, Post Schwetzkau; Besonderheiten 1894: katholische Pfarrkirche, Viehzucht) 1.576 Einwohner (1885)
Storchnest, Stadt: (1894 Amtsgericht Lissa, Post Storchnest; Besonderheiten 1894: evangelische Pfarrkirche, katholische Pfarrkirche, ehemaliges Kloster) 1.665 Einwohner (1885), davon 398 Evangelische und 18 Juden
Storchnest, Gutsbezirk (Rittergut Schloss Storchnest): (1894 Amtsgericht Lissa, Post Storchnest; Geographie: nahebei mehrere kleine Seen) 293 Einwohner (1885)
Striesewitz
Swierczyn
Swierczyn, Gutsbezirk
Tharlang
Trebchen
Treben
Treben, Gutsbezirk
Tworsewitz, Gutsbezirk
Wilhelmsau
Witschenske
Witschenske, Gutsbezirk
Wolfskirch
Woynowitz
Woynowitz, Gutsbezirk
Wulke
Zaborowo
Zedlitzwalde
Quellen und Literatur
Das Deutsche Ortsbuch. Vollständiges Gemeindelexikon enthaltend alle selbständigen Ortschaften und Gutsbezirke (etwa 70.000 politische Gemeinden) im deutschen Reichsgebiet unter Berücksichtigung der in Ausführung der Friedensbedingungen erfolgten Landesabtretungen an Belgien, Danzig, Dänemark, Frankreich, das Memelgebiet, Polen und die Tschecho-Slowakei nebst Angabe der zuständigen Amtsgerichte, Verwaltungsbehörden, Landgerichte, Oberlandesgerichte, Regierungsbezirke, des Staatsgebiets und der Einwohnerzahlen. Herausgegeben von Friedrich Müller. Nächstebreck/Kreis Schwelm, 1920.
Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs. Ein geographisch-statistisches Nachschlagebuch für deutsche Landeskunde. Dritte, neu bearbeitete und vermehrte Auflage von Wilhelm Keil. Leipzig, 1894.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 109: Berufs- und Gewerbezählung vom 14. Juni 1895. Berufsstatistik der kleineren Verwaltungsbezirke. Berlin, 1897. Statistik des Deutschen Reichs. Band 240: Die Volkszählung im Deutschen Reiche am 1. 12. 1910. Berlin, 1915. Statistik des Deutschen Reichs. Band 250: Die Reichstagswahlen von 1912. Berlin, 1913.
Deutsche Verwaltungsgeschichte 1871 - 1990 © 2006 by Dr. Michael Rademacher M.A.
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