Landkreis Guttentag (poln. Dobrodzien)

Zugehörigkeit staatlich: Preußen, Provinz Schlesien, Regierungsbezirk Oppeln
Zuständ. Justiz (1942): Amtsgericht Guttentag, Landgericht Oppeln, Oberlandesgericht Kattowitz
Zuständ. Finanzamt (1927): Finanzamt Guttentag, Landesfinanzamt Oberschlesien
Zuständ. Gau 1933-1945: bis 1941 Schlesien, ab 1941 Gau Oberschlesien
Zuständ. Militärdienst (1885): VI. Armeekorps
Zugehörigkeit ev. Kirche: Evangelische Kirche der altpreußischen Union, Kirchenprovinz Schlesien
Zugehörigkeit kath. Kirche: Bistum Breslau


Landrat:
1927-1933 Otto Ulitzka
1933-1937 Dr. Rudolf Wagner
1937-1945 Heinrich Wartmann

Einwohner Landkreis Guttentag
18.088 (1925)
20.052 (1933), davon    897 Evangelische, 19.101 Katholiken, 0 sonstige Christen, 44 Juden
21.167 (1939), davon 1.059 Evangelische, 20.024 Katholiken, 0 sonstige Christen, 12 Juden

Die Reichstagswahlen vom
im Landkreis Guttentag
5. 3. 1933
Wahlbeteiligung81,9 %
Abgegebene gültige Stimmen insgesamt9.367
NSDAP4.818
SPD308
KPD467
Zentrum3.404
DNVP (Kampffront Schwarz-weiß-rot)349
DVP - Deutsche Volkspartei8
Christlich-sozialer Volksdienst8
Deutsche Bauernpartei-
Deutsch-Hannoversche Partei-
DDP (Deutsche Staatspartei)5
Andere Parteien-


Die Gemeinden des Landkreises Guttentag:
(Stand von 1939 durchnummeriert)

1. Ahndorf/Oberschlesien (früher Zwoos):
(1927 Amtsgericht, Post und Finanzamt Guttentag)
356 Einwohner (1925)
282 Einwohner (1933)
266 Einwohner (1939)

2. Bachheiden (früher Mischline):
609 Einwohner (1933)
665 Einwohner (1939)

3. Breitenmarkt (früher Schierokau):
1.270 Einwohner (1933)
1.462 Einwohner (1939)

Bzinitz, 22. 7. 1936 umbenannt in Erzweiler/Oberschlesien


4. Charlottenthal:
333 Einwohner (1933)
328 Einwohner (1939)

Cziasnau, 22. 7. 1936 umbenannt in Teichwalde


Dzielna, 22. 7. 1936 umbenannt in Grenzingen

5. Eichwege (früher Glowtschütz):
286 Einwohner (1933)
312 Einwohner (1939)

6. Ellguth-Guttentag:
761 Einwohner (1933)
884 Einwohner (1939)

7. Erzweiler/Oberschlesien (früher Bzinitz):
472 Einwohner (1933)
504 Einwohner (1939)

8. Flügeldorf (früher Skrzidlowitz):
454 Einwohner (1933)
462 Einwohner (1939)

Glowtschütz, 22. 7. 1936 umbenannt in Eichwege


9. Goselgrund (früher Goslawitz):
425 Einwohner (1933)
435 Einwohner (1939)

Goslawitz, 21. 7. 1936 umbenannt in Goselgrund


10. Grenzingen (früher Dzielna):
325 Einwohner (1933)
365 Einwohner (1939)

11. Guttentag, Stadt:
(1894 Kreis Lublinitz, Amtsgericht und Post Guttentag;
Besonderheiten 1894: Vorschussverein, Amtsgericht mit zuständiger Strafkammer in Lublinitz, 1 evangelische und 2 katholische Pfarrkirchen, Synagoge, Oberförsterei, Bierbrauerei; dabei Rittergut Schloss Guttentag des Herzogs von Braunschweig mit Schneidemühle und 98 Einwohnern)
2.426 Einwohner (1890), davon 189 Evangelische, 175 Juden (1.350 Polen)
3.965 Einwohner (1933)
4.305 Einwohner (1939)

Gwosdzian, 22. 7. 1936 umbenannt in Nagelschmieden


12. Hedwigsruh (früher Klein Lagiewnik):
681 Einwohner (1933)
781 Einwohner (1939)

13. Hegersfelde (früher Ponoschau):
655 Einwohner (1933)
629 Einwohner (1939)

14. Heidehammer (früher Koschwitz):
261 Einwohner (1933)
256 Einwohner (1939)

15. Heine:
203 Einwohner (1933)
201 Einwohner (1939)

16. Iltenau (früher Thursy):
416 Einwohner (1933)
442 Einwohner (1939)

Jezowa, 22. 7. 1936 umbenannt in Kreuzenfeld


Klein Lagiewnik, 22. 7. 1936 umbenannt in Hedwigsruh

Koschwitz, 22. 7. 1936 umbenannt in Heidehammer

17. Kreuzenfeld (früher Jezowa):
769 Einwohner (1933)
776 Einwohner (1939)

Makowtschütz, 22. 7. 1936 umbenannt in Mohntal


18. Malepartus, Forst, gemeindefreier Gutsbezirk:
0 Einwohner (1933)
0 Einwohner (1939)

Mischline, 10. 12. 1936 umbenannt in Bachheiden


19. Mohntal (früher Makowtschütz):
326 Einwohner (1933)
360 Einwohner (1939)

20. Mohnau, gemeindefreier Gutsbezirk:
0 Einwohner (1933)
0 Einwohner (1939)

Mollna, 22. 7. 1936 umbenannt in Waldwiesen


21. Mühlental (früher Rzendowitz):
425 Einwohner (1933)
414 Einwohner (1939)

22. Nagelschmieden (früher Gwosdzian):
723 Einwohner (1933)
970 Einwohner (1939)

23. Ostenwalde (früher Sorowski):
1.135 Einwohner (1933)
1.317 Einwohner (1939)

Pluder, 2. 12. 1936 umbenannt in Wildfurt


Ponoschau, 22. 7. 1936 umbenannt in Hegersfelde

24. Raunen (früher Schemrowitz):
   955 Einwohner (1933)
1.058 Einwohner (1939)

Rzendowitz, 22. 7. 1936 umbenannt in Mühlental


Schemrowitz, 22. 7. 1936 umbenannt in Raunen

Schierokau, 22. 7. 1936 umbenannt in Breitenmarkt

Skrzidlowitz, 22. 7. 1936 umbenannt in Flügeldorf

Sorowski, 22. 7. 1936 umbenannt in Ostenwalde

25. Teichwalde (früher Cziasnau):
1.014 Einwohner (1933)
1.007 Einwohner (1939)

Thursy, 22. 7. 1936 umbenannt in Iltenau


26. Waldwiesen (früher Mollna):
554 Einwohner (1933)
564 Einwohner (1939)

Warlow, 22. 7. 1936 umbenannt in Wiesenau/Oberschlesien


27. Wiesenau/Oberschlesien (früher Warlow):
736 Einwohner (1933)
742 Einwohner (1939)

Wendzin, 22. 7. 1936 umbenannt in Windeck


28. Wildfurt (früher Pluder):
   933 Einwohner (1933)
1.212 Einwohner (1939)

29. Wilhelmshort:
230 Einwohner (1933)
262 Einwohner (1939)

30. Windeck (früher Wendzin):
854 Einwohner (1933)
913 Einwohner (1939)

Zwoos, 22. 7. 1936 umbenannt in Ahndorf/Oberschlesien




Quellen:

Hubatsch, Walter (Hrsg.): Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 - 1945. Reihe A: Preußen. Band 4: Schlesien. Marburg/Lahn, 1976.

Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs. Ein geographisch-statistisches Nachschlagebuch für deutsche Landeskunde. Dritte, neu bearbeitete und vermehrte Auflage von Wilhelm Keil. Leipzig, 1894.

Das Ortsbuch für das Deutsche Reich. Herausgegeben in Verbindung mit der Deutschen Reichsbahn und Deutschen Reichspost. Berlin, 1927.

Statistik des Deutschen Reichs. Band 434: Die Wahlen zum Reichstag am 31. Juli und 6. November 1932 und am 5. März 1933 (Sechste bis achte Wahlperiode). Berlin, 1935.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1939.
Teil I: Altreich und Land Österreich.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 451: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1933. Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1936.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 550: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1940.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 552: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 17. Mai 1939.
Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1942.
Heft 4: Die Juden und jüdischen Mischlinge im Deutschen Reich. Berlin, 1944.


Deutsche Verwaltungsgeschichte 1871 - 1990 © 2006 by Dr. Michael Rademacher M.A.