








 | Landkreis Landeshut (poln. Kamienna Góra)
Zugehörigkeit staatlich: Preußen, Provinz Schlesien, Regierungsbezirk Liegnitz Zuständ. Justiz (1894): 1) Amtsgericht Landeshut, Landgericht Hirschberg, Oberlandesgericht Breslau 2) Amtsgericht Liebau, Landgericht Hirschberg, Oberlandesgericht Breslau 3) Amtsgericht Schömberg, Landgericht Hirschberg, Oberlandesgericht Breslau Zuständ. Finanzamt (1927): Finanzamt Landeshut, Landesfinanzamt Breslau Zuständ. Gau 1933-1945: bis 1941 Schlesien, ab 1941 Gau Niederschlesien Zuständ. Militärdienst (1885): V. Armeekorps Zugehörigkeit ev. Kirche: Evangelische Kirche der altpreußischen Union, Kirchenprovinz Schlesien Zugehörigkeit kath. Kirche: Bistum Breslau
Landrat: 1858-1879 von Klützow 1881-1885 Graf Udo zu Stolberg-Wernigerode 1885-1891 Alexander Otfried Julius Leist 1892-1902 Hans von Portatius 1902-1910 Dr. C. A. R. Erich von Doetinchem de Rande 1911-1916 Waldemar H. V. E. Moritz 1916-1919 Dr. F. H. Carl A. von Weiler 1919-1945 Dr. Otto Fiebrantz
Einwohner Landkreis Landeshut 48.588 (1885) 48.831 (1890), davon 22.794 Evangelische, 25.753 Katholiken, 180 Juden 50.184 (1900), davon 24.075 Evangelische, 25.933 Katholiken 52.555 (1910), davon 26.383 Evangelische, 25.923 Katholiken 53.700 (1925), davon 28.095 Evangelische, 24.470 Katholiken, 115 sonstige Christen, 90 Juden 52.483 (1933), davon 28.293 Evangelische, 22.722 Katholiken, 29 sonstige Christen, 84 Juden 47.353 (1939), davon 25.787 Evangelische, 20.451 Katholiken, 70 sonstige Christen, 14 Juden
Die Reichstagswahlen vom im Landkreis Landeshut | 5. 3. 1933 | Wahlbeteiligung | 89,8 % | Abgegebene gültige Stimmen insgesamt | 47.163 | NSDAP | 25.586 | SPD | 7.117 | KPD | 4.045 | Zentrum | 6.468 | DNVP (Kampffront Schwarz-weiß-rot) | 3.027 | DVP - Deutsche Volkspartei | 133 | Christlich-sozialer Volksdienst | 565 | Deutsche Bauernpartei | 23 | Deutsch-Hannoversche Partei | - | DDP (Deutsche Staatspartei) | 199 | Andere Parteien | - |
Die Gemeinden des Landkreises Landeshut: (Stand von 1939 durchnummeriert)
1. Albendorf: (1894 Amtsgericht Schömberg, Post Albendorf; Besonderheiten 1894: katholische Pfarrkirche, Steinkohlengrube) 824 Einwohner (1885) 578 Einwohner (1933) 542 Einwohner (1939)
2. Alt Weißbach: 380 Einwohner (1933) 370 Einwohner (1939)
3. Berthelsdorf: (1894 Amtsgericht Schömberg, Post Albendorf; Besonderheiten 1894: Weberei) 601 Einwohner (1885) 457 Einwohner (1933) 371 Einwohner (1939)
4. Blasdorf bei Liebau in Schlesien: 460 Einwohner (1933) 448 Einwohner (1939)
Blasdorf b. Schömberg, 22. 2. 1935 umbenannt in Tannengrund
5. Buchwald: 453 Einwohner (1933) 418 Einwohner (1939)
6. Erlendorf: 520 Einwohner (1933) 510 Einwohner (1939)
Forst: (1. 4. 1939 eingegliedert in Hartauforst) 244 Einwohner (1933)
7. Görtelsdorf: 446 Einwohner (1933) 434 Einwohner (1939)
8. Grüssau: 1.560 Einwohner (1933) 1.585 Einwohner (1939)
Grüssauisch Dittersbach: (1927 Amtsgericht und Post Liebau, Finanzamt Landeshut; 1. 1. 1936 eingegliedert in Liebau in Schlesien) 1.099 Einwohner (1925)
Grüssauisch Hartau: (1. 4. 1939 eingegliedert in Hartauforst) 342 Einwohner (1933)
9. Hartauforst: (Entstanden am 1. 4. 1939 aus dem Zusammenschluss von Forst und Grüssauisch Hartau) 579 Einwohner (1939)
10. Hartmannsdorf: 814 Einwohner (1933) 812 Einwohner (1939)
11. Haselbach: 662 Einwohner (1933) 642 Einwohner (1939)
12. Johnsdorf: 383 Einwohner (1933) 405 Einwohner (1939)
13. Kindelsdorf: 246 Einwohner (1933) 213 Einwohner (1939)
14. Klein Hennersdorf: 460 Einwohner (1933) 430 Einwohner (1939)
15. Krausendorf: 496 Einwohner (1933) 508 Einwohner (1939)
16. Kunzendorf: 464 Einwohner (1933) 456 Einwohner (1939)
17. Landeshut in Schlesien, Stadt: (1894 Amtsgericht und Post Landeshut; Besonderheiten 1894: Bahnhof der Linie Ruhbank-Liebau der Preußischen Staatsbahn, Reichsbanknebenstelle, Vorschussverein, Landratsamt, Amtsgericht, Handelskammer, evangelische Gnadenkirche, katholische Pfarrkirche, Realgymnasium, Flachsspinnerei, ansehnliche Lein- und Baumwollweberei, Anfertigung von Militärbekleidungsstücken, Bleicherei; Fabriken für Maschinen, Kinder- und Damenstiefel, Gerberei, Bierbrauerei, Dampfmühlen, wichtiger Leinwandhandel. Nordöstlich von Landeshut die Leuschener Berge. Geschichte: Landeshut ist Stadt seit 1294 (die Burg "des Landes Hut" 1286 gegründet); Liechtensteinsche Dragonaden 1629 zur Unterdrückung der Protestanten; Sieg Winterfeldts 23. Mai 1745, Sieg Laudons am 23. Juni 1760.) 7.572 Einwohner (1890), davon 4.458 Evangelische, 2.659 Katholiken, 147 Juden 13.104 Einwohner (1925), davon 8.265 Evangelische, 4.358 Katholiken, 47 sonstige Christen, 67 Juden 13.907 Einwohner (1933), davon 8.951 Evangelische, 4.367 Katholiken, 10 sonstige Christen, 77 Juden 13.461 Einwohner (1939), davon 8.567 Evangelische, 4.290 Katholiken, 39 sonstige Christen, 14 Juden
18. Liebau in Schlesien, Stadt: (1894 Amtsgericht und Post Liebau; Besonderheiten 1894: Bahnhof der Linie Ruhbank-Liebau der Preußischen Staatsbahn mit Anschluss an das österreichische Bahnnetz/Grenzstation Königshain, Amtsgericht, Hauptzollamt, evangelische und katholische Pfarrkirche, 2 große Flachsspinnereien, Leinweberei, Glasfabrik, Cellulosefabrik, Steinkohlengrube, starke Flachsausfuhr nach Böhmen. Geschichte: Liebau wurde 1293 angelegt) 5.036 Einwohner (1890), davon 1.332 Evangelische, 3.684 Katholiken, 19 Juden 5.556 Einwohner (1933) 5.700 Einwohner (1939)
19. Lindenau: 293 Einwohner (1933) 266 Einwohner (1939)
20. Merzdorf (Riesengebirge): 1.614 Einwohner (1933) 1.480 Einwohner (1939)
21. Michelsdorf: 841 Einwohner (1933) 885 Einwohner (1939)
22. Mittelkonradswaldau: 866 Einwohner (1933) 1.020 Einwohner (1939)
23. Neuen: 154 Einwohner (1933) 151 Einwohner (1939)
24. Neu Weißbach: 117 Einwohner (1933) 107 Einwohner (1939)
Oberkonradswaldau: (1. 4. 1939 eingegliedert in Mittelkonradswaldau) 243 Einwohner (1933)
25. Ober Zieder: 514 Einwohner (1933) 519 Einwohner (1939)
26. Oppau: 594 Einwohner (1933) 566 Einwohner (1939)
27. Petzelsdorf: 217 Einwohner (1933) 211 Einwohner (1939)
28. Pfaffendorf: 768 Einwohner (1933) 715 Einwohner (1939)
29. Reichhennersdorf: 682 Einwohner (1933) 651 Einwohner (1939)
30. Reußendorf: 474 Einwohner (1933) 427 Einwohner (1939)
31. Röhrsdorf (Riesengebirge): 460 Einwohner (1933) 425 Einwohner (1939)
32. Rohnau (Riesengebirge): 586 Einwohner (1933) 583 Einwohner (1939)
33. Rothenzechau: 251 Einwohner (1933) 207 Einwohner (1939)
34. Rudelstadt: 1.560 Einwohner (1933) 1.512 Einwohner (1939)
35. Ruhbank: 614 Einwohner (1933) 575 Einwohner (1939)
36. Schömberg, Stadt: 2.077 Einwohner (1933) 2.096 Einwohner (1939)
37. Schreibendorf: 893 Einwohner (1933) 848 Einwohner (1939)
38. Schwarzwaldau: 2.056 Einwohner (1933) 1.834 Einwohner (1939)
39. Städtisch Dittersbach: 652 Einwohner (1933) 615 Einwohner (1939)
40. Städtisch Hartau: 173 Einwohner (1933) 140 Einwohner (1939)
41. Städtisch Hermsdorf: 969 Einwohner (1933) 951 Einwohner (1939)
42. Tannengrund (früher Blasdorf b. Schömberg): 379 Einwohner (1933) 410 Einwohner (1939)
43. Trautliebersdorf: 432 Einwohner (1933) 401 Einwohner (1939)
44. Tschöpsdorf: 203 Einwohner (1933) 212 Einwohner (1939)
Ullersdorf: (1927 Amtsgericht, Post und Finanzamt Liebau; 1. 1. 1936 aufgelöst und eingegliedert in Berthelsdorf, Liebau i. Schlesien u. Tannengrund) 237 Einwohner (1925)
45. Vogelsdorf: 651 Einwohner (1933) 591 Einwohner (1939)
46. Wittgendorf: 1.467 Einwohner (1933) 1.372 Einwohner (1939)
Quellen:
Hubatsch, Walter (Hrsg.): Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 - 1945. Reihe A: Preußen. Band 4: Schlesien. Marburg/Lahn, 1976.
Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs. Ein geographisch-statistisches Nachschlagebuch für deutsche Landeskunde. Dritte, neu bearbeitete und vermehrte Auflage von Wilhelm Keil. Leipzig, 1894.
Das Ortsbuch für das Deutsche Reich. Herausgegeben in Verbindung mit der Deutschen Reichsbahn und Deutschen Reichspost. Berlin, 1927.
Statistik des Deutschen Reichs. Alte Folge, Band 57: Die Volkszählung im Deutschen Reich am 1. Dez. 1880. Berlin, 1883. Statistik des Deutschen Reichs. Band 32: Die Volkszählung im Deutschen Reich am 1. Dez. 1885. Berlin, 1888. Statistik des Deutschen Reichs. Band 150: Die Volkszählung am 1. Dez. 1900 im Deutschen Reich. Berlin, 1903. Statistik des Deutschen Reichs. Band 240: Die Volkszählung im Deutschen Reich am 1. 12. 1910. Berlin, 1915. Statistik des Deutschen Reichs. Band 401: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1925. Heft 1: Die Bevölkerung im Deutschen Reich nach den Ergebnissen der Volkszählung 1925. Teil I: Einführung in die Volkszählung 1925. Tabellenwerk. Berlin, 1928. Statistik des Deutschen Reichs. Band 434: Die Wahlen zum Reichstag am 31. Juli und 6. November 1932 und am 5. März 1933 (Sechste bis achte Wahlperiode). Berlin, 1935. Statistik des Deutschen Reichs. Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1939. Teil I: Altreich und Land Österreich. Statistik des Deutschen Reichs. Band 451: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1933. Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1936. Statistik des Deutschen Reichs. Band 550: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1940. Statistik des Deutschen Reichs. Band 552: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 17. Mai 1939. Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1942. Heft 4: Die Juden und jüdischen Mischlinge im Deutschen Reich. Berlin, 1944.
Deutsche Geschichte 1871 - 1945 © 2006 by Dr. Michael Rademacher M.A.
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