Landkreis Münden
(1. 1. 1973 eingegliedert in den Landkreis Göttingen)

Zugehörigkeit staatlich:
bis 1945 Preußen, Provinz Hannover, Regierungsbezirk Hildesheim
1945 britische Besatzungszone
1946 Land Niedersachsen
1949 Bundesland Niedersachsen, Regierungsbezirk Hildesheim
Zuständ. Justiz (1894): Amtsgericht Münden, Landgericht Göttingen, Oberlandesgericht Celle
Zuständ. Finanzamt (1927): Finanzamt Hann. Münden, Landesfinanzamt Hannover
Zuständiger Gau 1933-1945: Südhannover-Braunschweig
Zuständ. Militärdienst (1885): X. Armeekorps
Zugehörigkeit ev. Kirche (1939): Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers
Zugehörigkeit kath. Kirche (1939): Bistum Hildesheim


Einwohner Landkreis Münden (Hannoversch-Münden)
22.420 (1890), davon 487 Katholiken und 211 Juden
24.667 (1900), davon 23.581 Evangelische,    864 Katholiken
26.697 (1910), davon 25.617 Evangelische,    791 Katholiken
27.809 (1925), davon 26.448 Evangelische,    966 Katholiken,   18 sonstige Christen, 153 Juden
29.033 (1933), davon 27.405 Evangelische, 1.014 Katholiken,     2 sonstige Christen, 127 Juden
29.734 (1939), davon 27.015 Evangelische, 1.384 Katholiken, 161 sonstige Christen,   52 Juden
44.889 (1946)
47.686 (1950)
43.600 (1960), davon 9.500 Vertriebene
44.200 (1969)

Die Reichstagswahlen von
im Wahlkreis Göttingen-Münden (Kreise Duderstadt, Göttingen Stadt u. Land, Münden)
19071912
Nationalliberal40,9 %29,4 %
Wirtschaftliche Vereinigung-12,1 %
SPD27,5 %32,8 %
Welfenpartei31,6 %25,7 %

Die Reichstagswahlen vom
im Landkreis Münden
5. 3. 1933
Wahlbeteiligung94,2 %
Abgegebene gültige Stimmen insgesamt18.258
NSDAP9.436
SPD5.840
KPD1.079
Zentrum248
DNVP (Kampffront Schwarz-weiß-rot)1.122
DVP - Deutsche Volkspartei90
Christlich-sozialer Volksdienst115
Deutsche Bauernpartei2
Deutsch-Hannoversche Partei106
DDP (Deutsche Staatspartei)220
Andere Parteien-


Erwerbstätigkeit und Altersstruktur der Bevölkerung im Landkreis (Hann.) Münden nach der Volkszählung vom 17. 5. 1939
Zahl der Haushaltungen8.799
Ständige Bevölkerung (Wohnbevölkerung ohne die ihre Dienstpflicht
ableistenden Angehörigen von Wehrmacht und Reichsarbeitsdienst)
29.734
davon männlich14.429
Altersstruktur der Bevölkerung: 
unter 6 Jahre alt10,2 %
6 bis 13 Jahre alt13,0 %
14 bis 64 Jahre alt68,2 %
über 64 Jahre alt8,6 %
Berufszugehörigkeit nach Wirtschaftszweig: 
Landwirtschaft und Forstwirtschaft23,2 %
Industrie und Handwerk37,6 %
Handel und Verkehr14,5 %
Dienstleistungen einschl. öffentlicher Dienst24,7 %
Berufszugehörigkeit nach der Stellung im Beruf: 
Selbstständige12,2 %
Mithelfende Familienangehörige14,0 %
Beamte und Angestellte15,4 %
Arbeiter46,0 %
Sonstige12,4 %
Betriebsfläche der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe: 
0,5 bis unter 5 ha73,6 %
5 bis unter 10 ha12,8 %
10 bis unter 20 ha8,3 %
20 bis unter 100 ha4,1 %
100 ha und mehr1,2 %


Die Gemeinden des Landkreises Münden:
(Stand von 1939 durchnummeriert)

1. Barlissen:
(1894 Amtsgericht Münden, Post Dransfeld;
1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Hedemünden;
Besonderheiten 1894: evangelische Pfarrkirche)
242 Einwohner (1885)
217 Einwohner (1925)
220 Einwohner (1933)
233 Einwohner (1939)

2. Benterode:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Landwehrhagen)
406 Einwohner (1925)
403 Einwohner (1933)
417 Einwohner (1939)

3. Bördel:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Dransfeld)
108 Einwohner (1925)
103 Einwohner (1933)
  99 Einwohner (1939)

4. Bonafort (Bonaforth):
(1927 Kreis, Amtsgericht, Post und Finanzamt Münden)
472 Einwohner (1925)
481 Einwohner (1933)
460 Einwohner (1939)

5. Bramwald, Forst, gemeindefreier Gutsbezirk:
0 Einwohner (1933)
0 Einwohner (1939)

6. Bühren:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Dransfeld)
534 Einwohner (1925)
545 Einwohner (1933)
524 Einwohner (1939)

7. Bursfelde:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Oedelsheim)
94 Einwohner (1925)
89 Einwohner (1933)
84 Einwohner (1939)

8. Dahlheim:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Uschlag)
145 Einwohner (1925)
143 Einwohner (1933)
147 Einwohner (1939)

9. Dankelshausen:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Oberscheden)
229 Einwohner (1925)
272 Einwohner (1933)
259 Einwohner (1939)

10. Dransfeld, Stadt:
(1894 Kreis u. Amtsgericht Münden, Post Dransfeld;
1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Dransfeld;
Besonderheiten 1894: Bahnhof der Linie Hannover-Kassel der Preußischen Staatsbahn, Gerichtstag, Oberförsterei, evangelische Pfarrkirche, Synagoge, bedeutende Basaltbrüche am Dransberg und Hohenhagen)
1.415 Einwohner (1885)
1.289 Einwohner (1925)
1.407 Einwohner (1933)
1.388 Einwohner (1939)

11. Ellershausen bei Münden:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Dransfeld)
279 Einwohner (1925)
287 Einwohner (1933)
281 Einwohner (1939)

12. Escherode:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Uschlag)
395 Einwohner (1925)
383 Einwohner (1933)
435 Einwohner (1939)

13. Gimte:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Gimte)
356 Einwohner (1925)
508 Einwohner (1933)
529 Einwohner (1939)

14. Hedemünden:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Hedemünden)
927 Einwohner (1925)
903 Einwohner (1933)
978 Einwohner (1939)

15. Hemeln (Hemeln bei Hannoversch Münden):
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Hemeln)
635 Einwohner (1925)
653 Einwohner (1933)
639 Einwohner (1939)

16. Imbsen:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Dransfeld)
219 Einwohner (1925)
267 Einwohner (1933)
240 Einwohner (1939)

17. Jühnde:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Dransfeld)
593 Einwohner (1925)
621 Einwohner (1933)
699 Einwohner (1939)

18. Landwehrhagen:
(1894 Kreis und Amtsgericht Münden, Post Landwehrhagen;
1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Landwehrhagen;
Besonderheiten 1894: evangelische Pfarrkirche)
   729 Einwohner (1885)
   909 Einwohner (1925)
   978 Einwohner (1933)
1.008 Einwohner (1939)

19. Laubach:
(1927 Kreis, Amtsgericht, Post und Finanzamt Münden)
225 Einwohner (1925)
244 Einwohner (1933)
229 Einwohner (1939)

20. Lippoldshausen:
(1927 Kreis, Amtsgericht, Post und Finanzamt Münden)
529 Einwohner (1925)
567 Einwohner (1933)
552 Einwohner (1939)

21. Löwenhagen:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Dransfeld)
218 Einwohner (1925)
215 Einwohner (1933)
214 Einwohner (1939)

22. Lutterberg:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Speele)
591 Einwohner (1925)
582 Einwohner (1933)
576 Einwohner (1939)

23. Meensen:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Oberscheden)
370 Einwohner (1925)
373 Einwohner (1933)
368 Einwohner (1939)

24. Mielenhausen:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Oberscheden)
331 Einwohner (1925)
314 Einwohner (1933)
317 Einwohner (1939)

25. Münden (Hannoversch-Münden), Stadt:
(1894 Kreis, Amtsgericht und Post Münden;
1927 Kreis, Amtsgericht, Post und Finanzamt Münden;
Besonderheiten 1894: Bahnhof der Linien Hannover-Kassel und Halle-Münden der Preußischen Staatsbahn; Landratsamt für den Kreis Münden, Amtsgericht, 2 Oberförstereien für die Reviere Gahrenberg und Dransfeld, Hauptsteueramt, 2 evangelische Pfarrkirchen, Forstakademie, Realprogymnasium mit Progymnasium, Zuckerraffinerie; Herstellung von Gummiwaren, Lederwaren, Zigarren, künstlichem Dünger, Kesseln, Hüten, Böttcherwaren, Bleiwaren; Schifffahrt, Flusshafen. Geschichte: Münden ist seit 1246 Stadt, war im Mittelalter ein wichtiger Stapelplatz und bis 1584 Residenz der Herzöge von Kalenberg;
Besonderheiten 1927: Landratsamt, Schupo, Forstl. Hochschule, Gymnasium, Lyzeum, Provinzial-Polizeischule, Hauptzollamt)
  7.227 Einwohner (1890), davon 373 Katholiken und 143 Juden
11.991 Einwohner (1925), davon 10.910 Evangelische,    747 Katholiken,     5 sonstige Christen, 98 Juden
12.806 Einwohner (1933), davon 11.455 Evangelische,    813 Katholiken,     1 sonstiger Christ,    83 Juden
13.346 Einwohner (1939), davon 11.268 Evangelische, 1.021 Katholiken, 116 sonstige Christen, 37 Juden
21.114 Einwohner (1950)
20.200 Einwohner (1960)
26.350 Einwohner (1977)
25.500 Einwohner (1980)
25.600 Einwohner (1990)

26. Niederscheden:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Oberscheden)
331 Einwohner (1925)
349 Einwohner (1933)
354 Einwohner (1939)

27. Nienhagen:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Uschlag)
293 Einwohner (1925)
248 Einwohner (1933)
221 Einwohner (1939)

28. Oberode:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Hedemünden)
561 Einwohner (1925)
593 Einwohner (1933)
558 Einwohner (1939)

29. Oberscheden:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Oberscheden)
637 Einwohner (1925)
648 Einwohner (1933)
657 Einwohner (1939)

30. Ossenfeld:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Dransfeld)
127 Einwohner (1925)
132 Einwohner (1933)
127 Einwohner (1939)

31. Sichelnstein:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Landwehrhagen)
209 Einwohner (1925)
235 Einwohner (1933)
249 Einwohner (1939)

32. Speele:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Speele)
656 Einwohner (1925)
751 Einwohner (1933)
736 Einwohner (1939)

33. Spiekershausen:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Landwehrhagen)
230 Einwohner (1925)
235 Einwohner (1933)
320 Einwohner (1939)

34. Uschlag:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Uschlag)
   934 Einwohner (1925)
1.018 Einwohner (1933)
1.060 Einwohner (1939)

35. Varlosen:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Dransfeld)
357 Einwohner (1925)
360 Einwohner (1933)
323 Einwohner (1939)

36. Varmissen:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Dransfeld)
165 Einwohner (1925)
142 Einwohner (1933)
126 Einwohner (1939)

37. Volkmarshausen:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Münden, Post Oberscheden)
400 Einwohner (1925)
433 Einwohner (1933)
473 Einwohner (1939)

38. Wiershausen:
(1927 Kreis, Amtsgericht, Post und Finanzamt Münden)
544 Einwohner (1925)
525 Einwohner (1933)
514 Einwohner (1939)



Quellen:

Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs. Ein geographisch-statistisches Nachschlagebuch für deutsche Landeskunde. Dritte, neu bearbeitete und vermehrte Auflage von Wilhelm Keil. Leipzig, 1894.

Das Ortsbuch für das Deutsche Reich. Herausgegeben in Verbindung mit der Deutschen Reichsbahn und Deutschen Reichspost. Berlin, 1927.

Statistik des Deutschen Reichs. Band 150: Die Volkszählung am 1. Dez. 1900 im Deutschen Reich. Berlin, 1903.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 240: Die Volkszählung im Deutschen Reich am 1. 12. 1910. Berlin, 1915.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 250: Die Reichstagswahlen von 1912. Berlin, 1913.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 401: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1925. Heft 1: Die Bevölkerung im Deutschen Reich nach den Ergebnissen der Volkszählung 1925. Teil I: Einführung in die Volkszählung 1925. Tabellenwerk. Berlin, 1928.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 434: Die Wahlen zum Reichstag am 31. Juli und 6. November 1932 und am 5. März 1933 (Sechste bis achte Wahlperiode). Berlin, 1935.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1939.
Teil I: Altreich und Land Österreich.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 451: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1933. Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1936.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 550: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1940.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 552: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 17. Mai 1939.
Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1942.
Heft 4: Die Juden und jüdischen Mischlinge im Deutschen Reich. Berlin, 1944.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 559: Ergebnisse der Volks-, Berufs- und landwirtschaftlichen Betriebszählung 1939 in den Gemeinden. Heft 8: Provinz Hannover, Oldenburg, Braunschweig, Bremen, Schaumburg-Lippe. Berlin, 1943.

Statistisches Handbuch für Niedersachsen 1950. Herausgegeben vom Niedersächsischen Amt für Landesplanung und Statistik. Hannover, 1950.

Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1952.

Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1961. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1961.

Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1971. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1971.

Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1981. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1981.

Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1992. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1992.

Statistisches Jahrbuch Niedersachsen 1978. Herausgegeben vom Niedersächsischen Landesverwaltungsamt. Hannover, 1979.


Deutsche Verwaltungsgeschichte 1871 - 1990 © 2006 by Dr. Michael Rademacher M.A.