Landkreis Schleusingen

Zugehörigkeit staatlich:
bis 1945 Preußen, Provinz Sachsen, Regierungsbezirk Erfurt
1945 - 1949 Sowjetische Besatzungszone, Land Thüringen
1949 - 1952 DDR, Land Thüringen
1952 - 1990 DDR, Bezirk Suhl, Landkreis Suhl
Zuständ. Justiz (1894):
1) Amtsgericht Schleusingen, Landgericht Meiningen, Oberlandesgericht Jena
2) Amtsgericht Suhl, Landgericht Meiningen, Oberlandesgericht Jena
Zuständ. Finanzamt (1927): Finanzamt Schleusingen, Landesfinanzamt Thüringen
Zuständ. Gau 1933-1945: Thüringen
Zuständ. Militärdienst (1885): IV. Armeekorps
Zugehörigkeit ev. Kirche (1939): Evangelische Kirche der altpreußischen Union, Kirchenprovinz Sachsen
Zugehörigkeit kath. Kirche (1939): Bistum Fulda


Einwohner Landkreis Schleusingen
44.256 (1890), davon 576 Katholiken, 199 Juden
47.726 (1900), davon 47.066 Evangelische,    405 Katholiken
55.189 (1910), davon 53.798 Evangelische, 1.068 Katholiken
58.833 (1925), davon 55.289 Evangelische,    754 Katholiken,   15 sonstige Christen, 171 Juden
59.369 (1933), davon 55.809 Evangelische,    741 Katholiken,     5 sonstige Christen, 165 Juden
64.711 (1939), davon 59.827 Evangelische, 1.884 Katholiken, 382 sonstige Christen,   86 Juden

Einwohner Landkreis Suhl
79.800 (31. 12. 1955)
79.734 (31. 12. 1960)
51.915 (31. 12. 1975)
43.600 (  3. 10. 1990)

Die Reichstagswahlen vom
im Landkreis Schleusingen
5. 3. 1933
Wahlbeteiligung89,9 %
Abgegebene gültige Stimmen insgesamt37.000
NSDAP17.613
SPD7.517
KPD8.932
Zentrum192
DNVP (Kampffront Schwarz-weiß-rot)1.932
DVP - Deutsche Volkspartei570
Christlich-sozialer Volksdienst116
Deutsche Bauernpartei11
Deutsch-Hannoversche Partei0
DDP (Deutsche Staatspartei)107
Andere Parteien10


Die Gemeinden des Landkreises Schleusingen:
(Stand von 1939 durchnummeriert)

1. Ahlstädt:
(1927 Kreis, Amtsgericht, Post und Finanzamt Schleusingen)
165 Einwohner (1925)
155 Einwohner (1933)
156 Einwohner (1939)

2. Albrechts:
(1894 Amtsgericht Suhl, Post Albrechts;
1927 Kreis und Finanzamt Schleusingen, Amtsgericht Suhl, Post Albrechts;
Besonderheiten 1894: evangelische Pfarrkirche, Bürstenbinderei, Nagelschmiederei)
1.169 Einwohner (1885)
1.555 Einwohner (1925)
1.430 Einwohner (1933)
1.521 Einwohner (1939)

3. Altendambach:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Schleusingen, Post Hirschbach)
498 Einwohner (1925)
470 Einwohner (1933)
489 Einwohner (1939)

4. Benshausen:
(1927 Kreis und Finanzamt Schleusingen, Amtsgericht Suhl, Post Benshausen;
1986 Bezirk und Kreis Suhl, PLZ 6053)
2.338 Einwohner (1925)
2.439 Einwohner (1933)
2.839 Einwohner (1939)

5. Bischofrod:
197 Einwohner (1933)
207 Einwohner (1939)

6. Breitenbach:
   987 Einwohner (1933)
1.048 Einwohner (1939)

7. Christes:
674 Einwohner (1933)
665 Einwohner (1939)

8. Dietzhausen:
1.013 Einwohner (1933)
1.350 Einwohner (1939)

9. Dietzhausen, Forst, gemeindefreier Gutsbezirk:
0 Einwohner (1933)
0 Einwohner (1939)

10. Dillstädt:
877 Einwohner (1933)
953 Einwohner (1939)

11. Ebertshausen:
366 Einwohner (1933)
394 Einwohner (1939)

12. Eichenberg:
224 Einwohner (1933)
233 Einwohner (1939)

13. Erlau:
   968 Einwohner (1933)
1.017 Einwohner (1939)

14. Erlau, Forst, gemeindefreier Gutsbezirk:
0 Einwohner (1933)
0 Einwohner (1939)

15. Fischbach:
177 Einwohner (1933)
170 Einwohner (1939)

16. Frauenwald:
(ab 1952 Bezirk Suhl, Landkreis Ilmenau)
1.385 Einwohner (1933)
1.388 Einwohner (1939)

17. Geisenhöhn:
182 Einwohner (1933)
165 Einwohner (1939)

18. Gerhardtsgereuth:
260 Einwohner (1933)
234 Einwohner (1939)

19. Gethles:
354 Einwohner (1933)
355 Einwohner (1939)

20. Goldlauter:
2.935 Einwohner (1933)
3.094 Einwohner (1939)

21. Gottfriedsberg:
104 Einwohner (1933)
104 Einwohner (1939)

22. Heckengereuth:
74 Einwohner (1933)
58 Einwohner (1939)

Heidersbach:
(1927 Amtsgericht Suhl, Post Heidersbach;
1. 4. 1938 eingegliedert in Goldlauter)
1.246 Einwohner (1925)

Heinrichs:
(1927 Amtsgericht Suhl, Post Heinrichs;
1. 1. 1936 eingegliedert in Suhl)
2.879 Einwohner (1925)

23. Hinternah:
1.370 Einwohner (1933)
1.428 Einwohner (1939)

24. Hinternah, Forst, gemeindefreier Gutsbezirk:
0 Einwohner (1933)
0 Einwohner (1939)

25. Hirschbach:
508 Einwohner (1933)
589 Einwohner (1939)

26. Kloster Veßra:
252 Einwohner (1933)
242 Einwohner (1939)

27. Kühndorf:
1.256 Einwohner (1933)
1.244 Einwohner (1939)

28. Langenbach:
305 Einwohner (1933)
281 Einwohner (1939)

29. Mäbendorf:
629 Einwohner (1933)
829 Einwohner (1939)

30. Neuendambach:
70 Einwohner (1933)
76 Einwohner (1939)

31. Neuhof:
160 Einwohner (1933)
143 Einwohner (1939)

32. Oberrod:
72 Einwohner (1933)
85 Einwohner (1939)

33. Rappelsdorf:
432 Einwohner (1933)
447 Einwohner (1939)

34. Ratscher:
189 Einwohner (1933)
173 Einwohner (1939)

35. Rohr:
1.112 Einwohner (1933)
1.176 Einwohner (1939)

36. Sankt Kilian:
307 Einwohner (1933)
306 Einwohner (1939)

37. Schleusingen, Stadt:
(1894 Amtsgericht und Post Schleusingen;
1927 Kreis, Amtsgericht, Post und Finanzamt Schleusingen;
Besonderheiten 1894: Bahnhof der Linie Themar-Schleusingen der Werraeisenbahn, Vorschussverein, Landratsamt, Amtsgericht, Oberförsterei, evangelische Pfarrkirche, Gymnasium, alte Bertholdsburg (bis 1583 Residenz der Grafen von Henneberg), ehemaliges Johanniter-Ordenshaus, Taubstummenheim; Fabriken für Porzellan, Papier und Pappe, Leder, Glas, Bleiweiß, Holzstoff, Holzspielwaren, Zithern, physikalische Instrumente etc.; mechanische Weberei, Bierbrauerei, zahlreiche Mühlwerke, Holzflößerei, Holzhandel, klimatischer Kurort mit Badenanstalt. Geschichte: Schleusingen war Hauptort der alten Grafschaft Henneberg, die 1583 ausstarb; Schleusingen kam 1660 an Sachsen-Zeitz und 1815 an Preußen;
Besonderheiten 1927: Gymnasium)
3.759 Einwohner (1890), davon 46 Katholiken, 43 Juden
4.318 Einwohner (1925)
4.476 Einwohner (1933)
4.624 Einwohner (1939)

38. Schleusingerneundorf:
731 Einwohner (1933)
758 Einwohner (1939)

39. Schmiedefeld am Rennsteig:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Schleusingen, Post Schmiedefeld)
3.095 Einwohner (1925)
3.375 Einwohner (1933)
3.356 Einwohner (1939)

40. Schmiedefeld, Forst, gemeindefreier Gutsbezirk:
0 Einwohner (1933)
0 Einwohner (1939)

41. Schönau:
587 Einwohner (1933)
593 Einwohner (1939)

42. Schwarza:
1.573 Einwohner (1933)
1.902 Einwohner (1939)

43. Schwarza, Forst, gemeindefreier Gutsbezirk:
0 Einwohner (1933)
0 Einwohner (1939)

44. Silbach:
109 Einwohner (1933)
108 Einwohner (1939)

45. Steinbach:
304 Einwohner (1933)
325 Einwohner (1939)

46. Stützerbach:
2.128 Einwohner (1933)
1.980 Einwohner (1939)

47. Suhl, Stadt:
(1894 Amtsgericht und Post Suhl;
1927 Kreis und Finanzamt Schleusingen, Amtsgericht und Post Suhl;
1986 Stadtkreis im Bezirk Suhl, PLZ 6000;
Besonderheiten 1894: Bahnhof der Linie Plaue-Ritschenhausen der Preußischen Staatsbahn; Reichsbanknebenstelle, Vorschussverein, Amtsgericht, Oberförsterei, 2 evangelische Kirchen, zahlreiche Gewehrfabriken, Fabrikation von Schusswaffen und Stichwaffen, Barchentweberei, Eisengießerei, Maschinenfabrik, Elektrizitätswerk, Gerberei; Fabriken für Porzellan, Glas, Kisten, Holzwaren und Leder. Nordwestlich über der Stadt der Domberg (670 m) mit dem Ottilienstein (520 m, Aussichtspunkt). Geschichte: Suhl verfertigte bereits im 15. Jahrhundert die Rüstungen für die süddeutschen Ritter und galt später - bis 1634 - wegen seiner bedeutenden Waffenfabrikation als das Zeughaus von Deutschland.)
10.512 Einwohner (1875)
  9.937 Einwohner (1880)
11.533 Einwohner (1890), davon 193 Katholiken, 110 Juden
15.579 Einwohner (1925), davon 14.226 Evangelische,    386 Katholiken,   0 sonstige Christen, 121 Juden
15.477 Einwohner (1933), davon 14.229 Evangelische,    403 Katholiken,   0 sonstige Christen, 102 Juden
23.168 Einwohner (1939), davon 20.682 Evangelische, 1.208 Katholiken, 30 sonstige Christen,   60 Juden
24.020 Einwohner (31.   8. 1950)
25.497 Einwohner (31. 12. 1960)
31.661 Einwohner (  1.   1. 1971)
37.771 Einwohner (31. 12. 1975)
49.849 Einwohner (31. 12. 1981)
56.345 Einwohner (31. 12. 1988)
55.100 Einwohner (  3. 10. 1990)

48. Suhl, Forst, gemeindefreier Gutsbezirk:
0 Einwohner (1933)
0 Einwohner (1939)

Suhlerneundorf:
(1927 Kreis und Finanzamt Schleusingen, Amtsgericht und Post Suhl;
1. 1. 1936 eingegliedert in Suhl)
1.315 Einwohner (1925)

49. Vesser:
272 Einwohner (1933)
277 Einwohner (1939)

50. Viernau:
(1927 Kreis und Finanzamt Schleusingen, Amtsgericht Suhl, Post Viernau;
1986 Bezirk und Kreis Suhl, PLZ 6058)
2.330 Einwohner (1925)
2.517 Einwohner (1933)
2.742 Einwohner (1939)

51. Waldau:
708 Einwohner (1933)
764 Einwohner (1939)

52. Wichtshausen:
681 Einwohner (1933)
749 Einwohner (1939)

53. Wiedersbach:
282 Einwohner (1933)
267 Einwohner (1939)



Quellen:

Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01. 01. 1948 in den neuen Ländern. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Stuttgart, 1995.

Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs. Ein geographisch-statistisches Nachschlagebuch für deutsche Landeskunde. Dritte, neu bearbeitete und vermehrte Auflage von Wilhelm Keil. Leipzig, 1894.

Das Ortsbuch für das Deutsche Reich. Herausgegeben in Verbindung mit der Deutschen Reichsbahn und Deutschen Reichspost. Berlin, 1927.

Ortslexikon der Deutschen Demokratischen Republik. Bearbeitet von Karla Balkow und Werner Christ. Heidelberg, 1986.

Statistik des Deutschen Reichs. Alte Folge, Band 57: Die Volkszählung im Deutschen Reich am 1. Dez. 1880. Berlin, 1883.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 150: Die Volkszählung am 1. Dez. 1900 im Deutschen Reich. Berlin, 1903.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 240: Die Volkszählung im Deutschen Reiche am 1. 12. 1910. Berlin, 1915.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 401: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1925. Heft 1: Die Bevölkerung im Deutschen Reich nach den Ergebnissen der Volkszählung 1925. Teil I: Einführung in die Volkszählung 1925. Tabellenwerk. Berlin, 1928.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 434: Die Wahlen zum Reichstag am 31. Juli und 6. November 1932 und am 5. März 1933 (Sechste bis achte Wahlperiode). Berlin, 1935.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1939.
Teil I: Altreich und Land Österreich.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 451: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1933. Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1936.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 550: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1940.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 552: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 17. Mai 1939.
Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1942.
Heft 4: Die Juden und jüdischen Mischlinge im Deutschen Reich. Berlin, 1944.

Statistisches Jahrbuch der Deutschen Demokratischen Republik 1955. Herausgegeben von der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik. Berlin (Ost), 1956.

Statistisches Jahrbuch der Deutschen Demokratischen Republik 1960/61. Herausgegeben von der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik. Berlin (Ost), 1961.

Statistisches Jahrbuch der Deutschen Demokratischen Republik 1976. Herausgegeben von der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik. Berlin (Ost), 1976.

Statistisches Jahrbuch der Deutschen Demokratischen Republik 1989. Herausgegeben von der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik. Berlin (Ost), 1989.

Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1992. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1992.


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