Landkreis Sonderburg
(Besteht aus der Insel Alsen und der Halbinsel Sundewitt)

Zugehörigkeit staatlich:
Preußen, Provinz Schleswig-Holstein, Regierungsbezirk Schleswig
1919 an Dänemark abgetreten
Zuständ. Justiz (1894):
1) Amtsgericht Norburg, Landgericht Flensburg, Oberlandesgericht Kiel
2) Amtsgericht Sonderburg, Landgericht Flensburg, Oberlandesgericht Kiel
Zuständ. Militärdienst (1885): IX. Armeekorps


Einwohner Landkreis Sonderburg
32.177 (1890), davon 185 Katholiken und 7 Juden (27.350 Dänen)
32.868 (1900), davon 32.497 Evangelische, 335 Katholiken
39.909 (1910), davon 38.805 Evangelische, 901 Katholiken

Die Reichstagswahlen von
im Wahlkreis Hadersleben-Sonderburg
19071912
Reichspartei31,5 %27,6 %
SPD4,8 %6,1 %
Dänenpartei63,4 %65,0 %
Unbestimmt (Friedensverein)-1,2 %
Zersplittert0,3 %0,1 %



Ortsverzeichnis:

Almstedt

Atzerballig:
(1894 Amtsgericht Sonderburg, Post Augustenburg;
Geographie: gelegen auf der Insel Alsen;
Besonderheiten 1894: evangelische Pfarrkirche)
307 Einwohner (1885)

Atzerballigholz:
(1894 Amtsgericht Sonderburg, Post Fünenshaff;
Geographie: gelegen auf der Insel Alsen)
361 Einwohner (1885)

Auenbüll:
(1894 Amtsgericht Sonderburg, Post Gravenstein;
Geographie: gelegen auf der Insel Alsen;
Besonderheiten 1894: Strandamt)
467 Einwohner (1885)

Augustenburg (Flecken):
(1894 Amtsgericht und Post Augustenburg;
Geographie: gelegen am gleichnamigen Busen auf Alsen;
Besonderheiten 1894: evangelische Pfarrkirche, Lehrerinnenseminar, Strandamt, Schloß von 1770-76, einst Residenz der Herzöge von Holstein-Sonderburg-Augustenburg)
604 Einwohner (1885)

Beuschau:
(1894 Amtsgericht Sonderburg, Post Gravenstein)
351 Einwohner (1885)

Blans:
(1894 Amtsgericht Sonderburg, Post Ulderup;
Geographie: gelegen unweit der Alsener Föhrde auf der Halbinsel Sundewitt)
741 Einwohner (1885)

Brandsbüll

Bro

Broacker:
(1894 Amtsgericht Sonderburg, Post Broacker;
Geographie: gelegen auf der gleichnamigen Halbinsel, dem südlichen Teil der Halbinsel Sundewitt;
Besonderheiten 1894: Strandamt, Pferdemärkte, Viehmärkte)
1.017 Einwohner (1885)

Broballig:
(1894 Amtsgericht und Post Norburg)
364 Einwohner (1885)

Dünnewitt

Dünth

Düppel:
(1894 Amtsgericht und Post Sonderburg;
Geographie: gelegen auf der Halbinsel Sundewitt;
Geschichte: die nahen Hügel (Mühlenberg, 71 m) 1848, 1849 und 1864 vielfach Kampfplatz; Treffen 28. Mai 1848; Erstürmung der Düppeler Schanzen am 13. April 1849 und 18. April 1864;
Besonderheiten 1894: evangelische Pfarrkirche)
626 Einwohner (1885)

Eken:
(1894 Amtsgericht Sonderburg, Post Augustenburg;
Geographie: gelegen auf der Insel Alsen;
Besonderheiten 1894: evangelische Pfarrkirche)
201 Einwohner (1885)

Ekensund:
(1894 Amtsgericht Sonderburg, Post Ekensund;
Geographie: gelegen auf der Halbinsel Broacker, am schmalen und tiefen Ekensund, der das Nübeler Noor mit dem Flensburger Busen verbindet;
Besonderheiten 1894: bedeutende Ziegelbrennereien, die Material für die Bauten in Kiel liefern)
1.047 Einwohner (1885)

Elstrup:
(1894 Amtsgericht Norburg, Post Ketting)
524 Einwohner (1885)

Erteberg:
(1894 Amtsgericht Sonderburg, Post Tandslet)
305 Einwohner 1885)

Gammelgab

Guderup-Sjellerup

Hagenberg:
(1894 Amtsgericht und Post Norburg;
Geographie: gelegen auf der Insel Alsen;
Besonderheiten 1894: evangelische Pfarrkirche)
283 Einwohner (1885)

Hellwitt:
(1894 Amtsgericht Norburg, Post Fünenshaff)
351 Einwohner (1885)

Hirschholm

Holm:
(1894 Amtsgericht und Post Norburg;
Geographie: gelegen auf der Insel Alsen)
689 Einwohner (1885)

Hörup

Hörupkirche:
(1894 Amtsgericht Sonderburg, Post Augustenburg;
Geographie: gelegen auf der Insel Alsen)
155 Einwohner (1885)

Hundsleben:
(1894 Amtsgericht Sonderburg, Post Fünenshaff)
349 Einwohner (1885)

Iller

Ketting:
(1894 Amtsgericht Sonderburg, Post Ketting;
Geographie: gelegen auf der Insel Alsen;
Besonderheiten 1894: evangelische Pfarrkirche)
396 Einwohner (1885)

Kettingholz:

Kjär:
(1894 Amtsgericht und Post Sonderburg)
397 Einwohner (1885)

Klinting

Lamberg

Lauensby:
(1894 Amtsgericht und Post Norburg)
301 Einwohner (1885)

Lebüll

Lunden-Elsmark

Lysabbel:
(1894 Amtsgericht Sonderburg, Post Schauby;
Geographie: gelegen auf der Insel Alsen;
Besonderheiten 1894: evangelische Pfarrkirche)
481 Einwohner (1885)

Maibüll

Meels:
(1894 Amtsgericht und Post Norburg)
468 Einwohner (1885)

Miang

Minteberg

Möllmark

Mummark:
(1894 Amtsgericht Sonderburg, Post Tandslet;
Geographie: gelegen auf der Insel Alsen am Kleinen Belt;
Besonderheiten 1894: kleiner Hafen, Überfahrt nach der dänischen Insel Arrö)
244 Einwohner (1885)

Neuhof:
(1894 Amtsgericht und Post Sonderburg)
304 Einwohner (1885)

Norburg (Flecken):
(1894 Amtsgericht und Post Norburg;
Geographie: gelegen auf der Insel Alsen an einem See, südwestlich der kleine Hafen Dyvig an einem Busen;
Besonderheiten 1894: Strandamt, evangelische Pfarrkirche)
1.078 Einwohner (1885)

Norderholz (Forstgutsbezirk)

Nottmark:
(1894 Amtsgericht Sonderburg, Post Fünenshaff;
Geographie: gelegen auf der Insel Alsen;
Besonderheiten 1894: evangelische Pfarrkirche)
274 Einwohner (1885)

Nübel:
(1894 Amtsgericht und Post Sonderburg;
Geographie: gelegen am Busen Nübeler Noor, der durch den Ekensund mit dem Flensburger Busen verbunden ist;
Besonderheiten 1894: evangelische Pfarrkirche, viele Ziegeleien)
414 Einwohner (1885)

Oster-Satrup, Dorf:
(1894 Amtsgericht und Post Sonderburg)
161 Einwohner (1885)

Oxbüll:
(1894 Amtsgericht und Post Norburg;
Besonderheiten 1894: evangelische Pfarrkirche)
312 Einwohner (1885)

Pöhl:
(1894 Amtsgericht und Post Norburg)
562 Einwohner (1885)

Rackebüll

Sandberg, Gutsbezirk:
(1894 Amtsgericht und Post Sonderburg;
Geographie: gelegen am Alsengrund, Hauptort der Herrschaft Reventlow-Sandberg)
15 Einwohner (1885)

Sarup

Satrup, Dorf:
(1894 Amtsgericht und Post Sonderburg;
Hinweis zur Geschichte: Gefecht am 5. Juni 1848)
801 Einwohner (1885)

Schauby:
(1894 Amtsgericht Sonderburg, Post Schauby;
Geographie: gelegen auf der Insel Alsen)
367 Einwohner (1885)

Schelde:
(1894 Amtsgericht Sonderburg, Post Broacker)
614 Einwohner (1885)

Schmöl

Schnabek:
(1894 Amtsgericht Sonderburg, Post Ulderup;
Geographie: gelegen unweit der Küste)
212 Einwohner (1885) (Dorf Oster-Schnabek)
207 Einwohner (1885) (Dorf Wester-Schnabek)

Schottsbüll:
(1894 Amtsgericht Sonderburg, Post Ekensund;
Geographie: gelegen auf der Halbinsel Broacker, dazu Schottsbüllfeld mit 387 Einwohner und zahlreiche große Ziegeleien am Ekensund)
695 Einwohner (1885)

Schwenstrup:
(1894 Amtsgericht Norburg, Post Schwenstrup;
Geographie: gelegen auf der Insel Alsen;
Besonderheiten 1894: evangelische Pfarrkirche)
573 Einwohner (1885)

Sebbelau

Sonderburg, Stadt:
(1894 Amtsgericht und Post Sonderburg;
Geographie: Gelegen in schöner Lage auf der Insel Alsen am 250 m breiten Alsensund;
Geschichte: Die Preußen gewannen durch den Übergang über den Alsensund am 29. Juni 1864 die Stadt und machten aus ihr einen Waffenplatz, der aber nach der Befestigung von Kiel wieder aufgehoben worden ist)
Besonderheiten 1894: Pontonbrücke zum Festland, 1 Bat. Infant. Nr. 86, Vorschusskasse, Landratsamt, Nebenzollamt I, Oberförsterei Süderholz, evangelische Pfarrkirche, Realprogymnasium, Schloss, Eisengießerei, Dampfmahlmühle, Spinnerei, Weberei, Bierbrauerei, Schiffswerft, guter Hafen, Seebad; Dampfschifffahrt nach Flensburg, Kiel und Apenrade)
5.120 Einwohner (1890), davon 145 Katholiken und 7 Juden

Sonderburg(-Süderholz) (Forstgutsbezirk)

Sönderby-Osterby

Staugaard

Stenderup

Stevning:
(1894 Amtsgericht Norburg, Post Schwenstrup)
516 Einwohner (1885)

Stolbro

Sundsmark

Tandslet:
(1894 Amtsgericht Sonderburg, Post Tandslet;
Geographie: gelegen auf der Insel Alsen;
Besonderheiten 1894: evangelische Pfarrkirche)
635 Einwohner (1885)

Ulderup:
(1894 Amtsgericht Sonderburg, Post Ulderup;
Hinweis zur Geschichte: Gefecht am 6. April 1849;
Besonderheiten 1894: evangelische Pfarrkirche)
550 Einwohner (1885)

Ulkebüll:
(1894 Amtsgericht und Post Sonderburg;
Geographie: gelegen auf der Insel Alsen;
Besonderheiten 1894: evangelische Pfarrkirche)
609 Einwohner (1885)

Wester-Satrup, Dorf:
(1894 Amtsgericht und Post Sonderburg;
Besonderheiten 1894: evangelische Pfarrkirche)
231 Einwohner (1885)

Wiby-Fielby

Wollerup:
(1894 Amtsgericht und Post Sonderburg)
357 Einwohner (1885)



Quellen und Literatur

Das Deutsche Ortsbuch. Vollständiges Gemeindelexikon enthaltend alle selbständigen Ortschaften und Gutsbezirke (etwa 70.000 politische Gemeinden) im deutschen Reichsgebiet unter Berücksichtigung der in Ausführung der Friedensbedingungen erfolgten Landesabtretungen an Belgien, Danzig, Dänemark, Frankreich, das Memelgebiet, Polen und die Tschecho-Slowakei nebst Angabe der zuständigen Amtsgerichte, Verwaltungsbehörden, Landgerichte, Oberlandesgerichte, Regierungsbezirke, des Staatsgebiets und der Einwohnerzahlen. Herausgegeben von Friedrich Müller. Nächstebreck/Kreis Schwelm, 1920.

Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs. Ein geographisch-statistisches Nachschlagebuch für deutsche Landeskunde. Dritte, neu bearbeitete und vermehrte Auflage von Wilhelm Keil. Leipzig, 1894.

Statistik des Deutschen Reichs. Alte Folge, Band 57: Die Volkszählung im Deutschen Reich am 1. Dezember 1880. Berlin, 1883.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 109: Berufs- und Gewerbezählung vom 14. Juni 1895. Berufsstatistik der kleineren Verwaltungsbezirke. Berlin, 1897.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 150: Die Volkszählung am 1. Dez. 1900 im Deutschen Reich. Berlin, 1903.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 240: Die Volkszählung im Deutschen Reiche am 1. 12. 1910. Berlin, 1915.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 250: Die Reichstagswahlen von 1912. Berlin, 1913.


Deutsche Geschichte 1871 - 1945 © 2006 by Dr. Michael Rademacher M.A.