Kreis Stadthagen

Zugehörigkeit staatlich: Schaumburg-Lippe
Zuständ. Justiz (1894): Amtsgericht Stadthagen, Landgericht Bückeburg, Oberlandesgericht Oldenburg
Zuständ. Finanzamt (1927): Finanzamt Stadthagen, Landesfinanzamt Hannover
Zuständ. Gau 1933-1945: Westfalen-Nord
Zuständ. Militärdienst (1885): VII. Armeekorps
Zugehörigkeit kath. Kirche: Bistum Hildesheim
Zugehörigkeit ev. Kirche: Ev.-luth. Landeskirche von Schaumburg-Lippe


Einwohner Landkreis Stadthagen
19.068 (1925), davon 18.935 Evangelische,   77 Katholiken,   16 sonstige Christen, 34 Juden (ohne Stadt Stadthagen)
26.475 (1925), davon 26.143 Evangelische, 198 Katholiken,   27 sonstige Christen, 66 Juden (mit Stadt Stadthagen)
27.320 (1933), davon 26.927 Evangelische, 226 Katholiken,     0 sonstige Christen, 73 Juden
28.389 (1939), davon 27.341 Evangelische, 591 Katholiken, 142 sonstige Christen, 57 Juden

Erwerbstätigkeit und Altersstruktur der Bevölkerung im Landkreis Stadthagen nach der Volkszählung vom 17. 5. 1939
Zahl der Haushaltungen8.810
Ständige Bevölkerung (Wohnbevölkerung ohne die ihre Dienstpflicht
ableistenden Angehörigen von Wehrmacht und Reichsarbeitsdienst)
28.389
davon männlich13.795
Altersstruktur der Bevölkerung: 
unter 6 Jahre alt9,7 %
6 bis 13 Jahre alt11,5 %
14 bis 64 Jahre alt69,8 %
über 64 Jahre alt9,0 %
Berufszugehörigkeit nach Wirtschaftszweig: 
Landwirtschaft und Forstwirtschaft23,3 %
Industrie und Handwerk40,6 %
Handel und Verkehr13,7 %
Dienstleistungen einschl. öffentlicher Dienst22,4 %
Berufszugehörigkeit nach der Stellung im Beruf: 
Selbstständige14,5 %
Mithelfende Familienangehörige13,9 %
Beamte und Angestellte10,6 %
Arbeiter46,1 %
Sonstige14,9 %
Betriebsfläche der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe: 
0,5 bis unter 5 ha2.293 (76,0 %)
5 bis unter 10 ha271 (9,0 %)
10 bis unter 20 ha314 (10,4 %)
20 bis unter 100 ha132 (4,4 %)
100 ha und mehr6 (0,2 %)


Die Reichstagswahlen vom
im Landkreis Stadthagen
(ohne Stadt Stadthagen)
5. 3. 1933
Wahlbeteiligung89,7 %
Abgegebene gültige Stimmen insgesamt12.000
NSDAP6.088
SPD4.507
KPD509
Zentrum13
DNVP (Kampffront Schwarz-weiß-rot)666
DVP - Deutsche Volkspartei63
Christlich-sozialer Volksdienst72
Deutsche Bauernpartei3
Deutsch-Hannoversche Partei3
DDP (Deutsche Staatspartei)76
Andere Parteien-


Die Gemeinden des Landkreises Stadthagen:
(Stand von 1939 durchnummeriert)

1. Altenhagen:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Stadthagen, Post Hagenburg)
399 Einwohner (1925)
345 Einwohner (1933)
387 Einwohner (1939)

2. Bergkirchen:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Stadthagen, Post Hagenburg)
305 Einwohner (1925)
288 Einwohner (1933)
303 Einwohner (1939)

3. Brandshof, gemeindefreier Gutsbezirk:
(1927 Kreis, Amtsgericht, Post und Finanzamt Stadthagen)
  71 Einwohner (1925)
  38 Einwohner (1933)
113 Einwohner (1939)

4. Enzen:
(1927 Kreis, Amtsgericht, Post und Finanzamt Stadthagen)
468 Einwohner (1925)
488 Einwohner (1933)
484 Einwohner (1939)

5. Großenheidorn:
(1894 Amtsgericht Stadthagen, Post Steinhude;
1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Stadthagen, Post Großenheidorn)
1.049 Einwohner (1885)
1.152 Einwohner (1925)
1.154 Einwohner (1933)
1.256 Einwohner (1939)

6. Habichhorst-Blyinghausen:
(1927 Kreis, Amtsgericht, Post und Finanzamt Stadthagen)
196 Einwohner (1925)
166 Einwohner (1933)
163 Einwohner (1939)

7. Hagenburg, Flecken:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Stadthagen, Post Hagenburg)
1.052 Einwohner (1925)
1.122 Einwohner (1933)
1.185 Einwohner (1939)

8. Hagenburg, gemeindefreier Forstbezirk:
28 Einwohner (1933)
19 Einwohner (1939)

9. Hagenburg, gemeindefreier Schloßbezirk:
8 Einwohner (1933)
0 Einwohner (1939)

10. Hespe-Hiddensen:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Stadthagen, Post Kirchhorsten)
785 Einwohner (1933)
758 Einwohner (1939)

11. Heuerßen:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Stadthagen, Post Lindhorst)
206 Einwohner (1933)
209 Einwohner (1939)

12. Hobbensen:
(1927 Kreis, Amtsgericht, Post und Finanzamt Stadthagen)
185 Einwohner (1933)
192 Einwohner (1939)

13. Hörkamp-Langenbruch:
(1927 Kreis, Amtsgericht, Post und Finanzamt Stadthagen)
291 Einwohner (1933)
318 Einwohner (1939)

14. Hülshagen:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Stadthagen, Post Lauenhagen)
442 Einwohner (1925)
425 Einwohner (1933)
413 Einwohner (1939)

15. Kobbensen:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Stadthagen
216 Einwohner (1925)
212 Einwohner (1933)
246 Einwohner (1939)

16. Krebshagen:
(1927 Kreis, Amtsgericht, Post und Finanzamt Stadthagen)
433 Einwohner (1925)
383 Einwohner (1933)
371 Einwohner (1939)

17. Kuckshagen:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Stadthagen, Post Niedernwöhren)
102 Einwohner (1925)
  76 Einwohner (1933)
  90 Einwohner (1939)

18. Landwehr, gemeindefreier Gutsbezirk:
(1927 Amtsgericht und Finanzamt Stadthagen, Post Bad Rehburg)
33 Einwohner (1933)
22 Einwohner (1939)

19. Lauenhagen:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Stadthagen, Post Lauenhagen)
480 Einwohner (1925)
485 Einwohner (1933)
497 Einwohner (1939)

20. Lindhorst:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Stadthagen, Post Lindhorst)
   862 Einwohner (1925)
1.006 Einwohner (1933)
1.027 Einwohner (1939)

21. Lüdersfeld:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Stadthagen, Post Lindhorst)
586 Einwohner (1925)
589 Einwohner (1933)
603 Einwohner (1939)

22. Meerbeck:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Stadthagen, Post Niedernwöhren)
676 Einwohner (1925)
662 Einwohner (1933)
697 Einwohner (1939)

23. Niedernholz:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Stadthagen, Post Lauenhagen)
323 Einwohner (1925)
100 Einwohner (1933)
  82 Einwohner (1939)

24. Niedernwöhren:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Stadthagen, Post Niedernwöhren)
1.460 Einwohner (1925)
1.469 Einwohner (1933)
1.592 Einwohner (1939)

25. Nienbrügge:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Stadthagen, Post Lauenhagen)
230 Einwohner (1933)
228 Einwohner (1939)

26. Nienstädt:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Stadthagen, Post Sülbeck)
1.069 Einwohner (1925)
1.349 Einwohner (1933)
1.397 Einwohner (1939)

27. Nordsehl:
(1927 Kreis, Amtsgericht, Post und Finanzamt Stadthagen)
837 Einwohner (1925)
696 Einwohner (1933)
754 Einwohner (1939)

28. Obernwöhren:
(1927 Kreis, Amtsgericht, Post und Finanzamt Stadthagen)
362 Einwohner (1925)
310 Einwohner (1933)
312 Einwohner (1939)

29. Pollhagen:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Stadthagen, Post Pollhagen)
838 Einwohner (1925)
834 Einwohner (1933)
869 Einwohner (1939)

30. Probsthagen:
(1927 Kreis, Amtsgericht, Post und Finanzamt Stadthagen)
314 Einwohner (1925)
323 Einwohner (1933)
330 Einwohner (1939)

31. Reinsen-Remeringhausen:
(1927 Kreis, Amtsgericht, Post und Finanzamt Stadthagen)
124 Einwohner (1925)
119 Einwohner (1933)
123 Einwohner (1939)

32. Schmalenbruch-Windhorn:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Stadthagen, Post Hagenburg)
163 Einwohner (1925)
136 Einwohner (1933)
137 Einwohner (1939)

33. Spießingshol, gemeindefreier Gutsbezirk:
40 Einwohner (1933)
31 Einwohner (1939)

34. Stadthagen, Stadt:
(1894 Amtsgericht und Post Stadthagen;
1927 Kreis, Amtsgericht, Post und Finanzamt Stadthagen;
Besonderheiten 1894: Bahnhof der Linien Braunschweig-Hamm und Stadthagen-Osterholz der Preußischen Staatsbahn, Vorschussverein, Amtsgericht, Landratsamt, evangelische Pfarrkirche, Schloss, Glasfabrik, Gerberei, Holzschneiderei, Steinbrüche, Ziegeleien, Dampfsägemühle; in der Nähe im Bückeberg Steinkohlengrube und Sandsteinbrüche. Stadthagen ist Geburtsort des Geographen Büsching (1724-1793))
  5.143 Einwohner (1890)
  6.687 Einwohner (1905)
  7.076 Einwohner (1910)
  7.407 Einwohner (1925), davon 7.208 Evangelische, 121 Katholiken, 11 sonstige Christen, 32 Juden
  8.113 Einwohner (1933)
  8.606 Einwohner (1939)
14.024 Einwohner (1950)
22.541 Einwohner (1977)
22.700 Einwohner (1980)
22.600 Einwohner (1990)
Die Reichstagswahlen vom
in der Stadt Stadthagen
5. 3. 1933
Wahlbeteiligung94,2 %
Abgegebene gültige Stimmen insgesamt5.539
NSDAP1.983
SPD2.548
KPD427
Zentrum39
DNVP (Kampffront Schwarz-weiß-rot)274
DVP - Deutsche Volkspartei92
Christlich-sozialer Volksdienst66
Deutsche Bauernpartei1
Deutsch-Hannoversche Partei1
DDP (Deutsche Staatspartei)108
Andere Parteien-

35. Steinhude, Flecken:
(1894 Amtsgericht Stadthagen, Post Steinhude;
1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Stadthagen, Post Steinhude;
Besonderheiten 1894: Vorschussverein, Gerichtstag, evangelische Pfarrkirche, Fischerei)
1.597 Einwohner (1885)
2.111 Einwohner (1925)
2.282 Einwohner (1933)
2.587 Einwohner (1939)

36. Volksdorf:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Stadthagen, Post Niedernwöhren)
436 Einwohner (1925)
474 Einwohner (1933)
451 Einwohner (1939)

37. Vornhagen:
(1927 Kreis, Amtsgericht, Post und Finanzamt Stadthagen)
319 Einwohner (1925)
276 Einwohner (1933)
262 Einwohner (1939)

38. Wendthagen:
(1927 Kreis, Amtsgericht, Post und Finanzamt Stadthagen)
849 Einwohner (1925)
783 Einwohner (1933)
774 Einwohner (1939)

39. Wiedenbrügge:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Stadthagen, Post Hagenburg)
213 Einwohner (1925)
203 Einwohner (1933)
233 Einwohner (1939)

40. Wölpinghausen:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Stadthagen, Post Bad Rehburg)
586 Einwohner (1925)
608 Einwohner (1933)
529 Einwohner (1939)



Quellen:

Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs. Ein geographisch-statistisches Nachschlagebuch für deutsche Landeskunde. Dritte, neu bearbeitete und vermehrte Auflage von Wilhelm Keil. Leipzig, 1894.

Regenten und Regierungen der Welt. Minister-Ploetz. Teil II. Band 4: Neueste Zeit 1917/18-1964. Würzburg, 2. Aufl. 1964.

Statistik des Deutschen Reichs. Alte Folge, Band 57: Die Volkszählung im Deutschen Reich am 1. Dez. 1880. Berlin, 1883.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 150: Die Volkszählung am 1. Dezember 1900 im Deutschen Reich. Berlin, 1903.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 240: Die Volkszählung im Deutschen Reich am 1. 12. 1910. Berlin, 1915.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 250: Die Reichstagswahlen von 1912. Berlin, 1913.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 372: Die Wahlen zum Reichstag am 20. Mai 1928. Berlin, 1930.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 382: Die Wahlen zum Reichstag am 14. September 1930. Berlin, 1932
Statistik des Deutschen Reichs. Band 401: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1925. Heft 1: Die Bevölkerung im Deutschen Reich nach den Ergebnissen der Volkszählung 1925. Teil I: Einführung in die Volkszählung 1925. Tabellenwerk. Berlin, 1928.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 434: Die Wahlen zum Reichstag am 31. Juli und 6. November 1932 und am 5. März 1933 (Sechste bis achte Wahlperiode). Berlin, 1935.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1939.
Teil I: Altreich und Land Österreich.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 451: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1933. Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1936.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 550: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1940.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 552: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 17. Mai 1939.
Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1942.
Heft 4: Die Juden und jüdischen Mischlinge im Deutschen Reich. Berlin, 1944.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 559: Ergebnisse der Volks-, Berufs- und landwirtschaftlichen Betriebszählung 1939 in den Gemeinden. Heft 8: Provinz Hannover, Oldenburg, Braunschweig, Bremen, Schaumburg-Lippe. Berlin, 1943.


Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen Reichs für das Jahr 1873. Band II, Heft II, Abtheilung 1: Die Volkszählung im Deutschen Reiche vom 1. Dezember 1871. Berlin, 1873.


Deutsche Verwaltungsgeschichte 1871 - 1990 © 2006 by Dr. Michael Rademacher M.A.