








 | Stadtkreis Bocholt (Stadtkreis vom 1. 9. 1923 bis 31. 12. 1974, vorher Kreis Borken, ab 1. 1. 1975 wieder zum Landkreis Borken)
Zugehörigkeit staatlich: bis 1945 Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster 1945 britische Besatzungszone 1946 Land Nordrhein-Westfalen 1949 Bundesland Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Münster Zuständ. Justiz (1894): Amtsgericht Bocholt, Landgericht Münster, Oberlandesgericht Hamm Zuständ. Finanzamt (1927): Finanzamt Borken, Landesfinanzamt Münster Zuständiger Gau 1933-1945: Westfalen-Nord Zuständ. Militärdienst (1885): VII. Armeekorps Zugehörigkeit ev. Kirche (1939): Evangelische Kirche der altpreußischen Union, Kirchenprovinz Westfalen Zugehörigkeit kath. Kirche (1939): Bistum Münster
Oberbürgermeister: 1923 - 1933 Dr. Otto Schmitz 1933 Wilhelm Brockhoff, 2. Bürgermeister 1934 - 1938 Fritz Emil Irrgang (Online-Kurzbiographie) 1939 - 1945 Franz Rottmann
Stadtbeschreibung nach Neumann 1894: Stadt im Landkreis Borken, Bahnhof der Linien Wesel-Bocholt und Winterswijk-Bocholt der Preußischen Staatsbahn, Amtsgericht, Reichsbanknebenstelle, evangelische und schöne katholische Pfarrkirche, Synagoge, Waisenhaus, Realprogymnasium, Schloss des Fürsten zu Salm-Salm, Baumwollspinnerei, ansehnliche Baumwollzeugfabrik, Baumwollweberei, Färberei, Eisengießerei, Bierbrauerei; Fabrikation von Putzwolle, Maschinen und Zichorien; Sägemühlen, Mahlmühlen)
Besonderheiten nach dem Ortsbuch 1927: Gymnasium, Realgymnasium, Reichsbanknebenstelle, Zollamt)
Einwohner Stadt bzw. Stadtkreis Bocholt 8.534 (1880), davon 505 Evangelische, 152 Juden 13.034 (1890), davon 846 Evangelische, 210 Juden 30.268 (1925), davon 2.691 Evangelische, 27.222 Katholiken, 8 sonstige Christen, 250 Juden 33.441 (1933), davon 2.955 Evangelische, 30.191 Katholiken, 0 sonstige Christen, 185 Juden 35.053 (1939), davon 2.698 Evangelische, 31.741 Katholiken, 97 sonstige Christen, 52 Juden 37.674 (1950) 44.400 (1960), davon 4.000 Vertriebene 48.100 (1969)
Bewegung der Bevölkerung/Kindersterblichkeit im Stadtkreis Bocholt | 1924 | Eheschließungen | 191 | Geborene einschl. Totgeborene | 936 | Gestorbene einschl. Totgeborene | 386 | Totgeborene | 40 | Im 1. Lebensjahr Gestorbene | 84 |
Kath. Dekanat Bocholt 1940 Gesamtbevölkerung: 63.107 Zahl der Nichtkatholiken: 6.592 (10,4 %) Zahl der Katholiken: 56.515 (89,6 %) davon sind der Osterpflicht nachgekommen: 32.811 (58,6 %) Austritte aus der katholischen Kirche: 16 Übertritte zur katholischen Kirche: 4 (davon 3 evangelische) Rücktritte zur katholischen Kirche: 3
Die Reichstagswahlen vom im Stadtkreis Bocholt | 5. 3. 1933 | Wahlbeteiligung | 91,0 % | Abgegebene gültige Stimmen insgesamt | 17.687 | NSDAP | 2.415 | SPD | 2.245 | KPD | 2.068 | Zentrum | 9.640 | DNVP (Kampffront Schwarz-weiß-rot) | 1.085 | DVP - Deutsche Volkspartei | 134 | Christlich-sozialer Volksdienst | 71 | Deutsche Bauernpartei | 2 | Deutsch-Hannoversche Partei | 1 | DDP (Deutsche Staatspartei) | 26 | Andere Parteien | 0 |
Erwerbstätigkeit und Altersstruktur der Bevölkerung im Stadtkreis Bocholt nach der Volkszählung vom 17. 5. 1939 | Zahl der Haushaltungen | 8.703 | Ständige Bevölkerung (Wohnbevölkerung ohne die ihre Dienstpflicht ableistenden Angehörigen von Wehrmacht und Reichsarbeitsdienst) | 35.053 | davon männlich | 16.540 | Altersstruktur der Bevölkerung: | | unter 6 Jahre alt | 14,0 % | 6 bis 13 Jahre alt | 15,3 % | 14 bis 64 Jahre alt | 65,6 % | über 64 Jahre alt | 5,1 % | Berufszugehörigkeit nach Wirtschaftszweig: | | Landwirtschaft und Forstwirtschaft | 2,0 % | Industrie und Handwerk | 63,4 % | Handel und Verkehr | 13,2 % | Dienstleistungen einschl. öffentlicher Dienst | 21,4 % | Berufszugehörigkeit nach der Stellung im Beruf: | | Selbstständige | 11,3 % | Mithelfende Familienangehörige | 1,6 % | Beamte und Angestellte | 16,2 % | Arbeiter | 60,2 % | Sonstige | 10,7 % | Betriebsfläche der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe: | | 0,5 bis unter 5 ha | 70,8 % | 5 bis unter 10 ha | 15,7 % | 10 bis unter 20 ha | 8,4 % | 20 bis unter 100 ha | 4,5 % | 100 ha und mehr | 0,6 % |
Quellen:
Hubatsch, Walther: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 - 1945. Band 8: Westfalen. Marburg/L., 1980.
Kirchliches Handbuch für das katholische Deutschland. Zweiundzwanzigster Band: 1943. Köln, 1943.
Neumann, Gustav: Geographisches Lexikon des Deutschen Reichs. Leipzig, 1883.
Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs. Ein geographisch-statistisches Nachschlagebuch für deutsche Landeskunde. Dritte, neu bearbeitete und vermehrte Auflage von Wilhelm Keil. Leipzig, 1894.
Das Ortsbuch für das Deutsche Reich. Herausgegeben in Verbindung mit der Deutschen Reichsbahn und Deutschen Reichspost. Berlin, 1927.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 240: Die Volkszählung im Deutschen Reich am 1. 12. 1910. Berlin, 1915. Statistik des Deutschen Reichs. Band 336: Die Bewegung der Bevölkerung im Jahre 1924. Berlin, 1928. Statistik des Deutschen Reichs. Band 401: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1925. Heft 1: Die Bevölkerung im Deutschen Reich nach den Ergebnissen der Volkszählung 1925. Teil I: Einführung in die Volkszählung 1925. Tabellenwerk. Berlin, 1928. Statistik des Deutschen Reichs. Band 434: Die Wahlen zum Reichstag am 31. Juli und 6. November 1932 und am 5. März 1933 (Sechste bis achte Wahlperiode). Berlin, 1935. Statistik des Deutschen Reichs. Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1939. Teil I: Altreich und Land Österreich. Statistik des Deutschen Reichs. Band 451: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1933. Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1936. Statistik des Deutschen Reichs. Band 550: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1940. Statistik des Deutschen Reichs. Band 552: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 17. Mai 1939. Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1942. Heft 4: Die Juden und jüdischen Mischlinge im Deutschen Reich. Berlin, 1944. Statistik des Deutschen Reichs. Band 559: Ergebnisse der Volks-, Berufs- und landwirtschaftlichen Betriebszählung 1939 in den Gemeinden. Heft 9: Provinz Westfalen, Lippe. Berlin, 1943.
Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1952.
Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1961. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1961.
Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1971. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1971.
Deutsche Verwaltungsgeschichte 1871 - 1990 © 2006 by Dr. Michael Rademacher M.A.
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