








 | Landkreis Eiderstedt
Zugehörigkeit staatlich: bis 1945 Preußen, Provinz Schleswig-Holstein 1945 britische Besatzungszone 1946 Land Schleswig-Holstein 1949 Bundesland Schleswig-Holstein Zuständ. Justiz (1894 und 1920): 1) Amtsgericht Garding, Landgericht Flensburg, Oberlandesgericht Kiel 2) Amtsgericht Tönning, Landgericht Flensburg, Oberlandesgericht Kiel Zuständiger Gau 1933-1945: Schleswig-Holstein Zuständ. Militärdienst (1885): IX. Armeekorps Zugehörigkeit ev. Kirche (1939): Evangelisch-lutherische Landeskirche Schleswig-Holsteins Zugehörigkeit kath. Kirche (1939): Bistum Osnabrück
Einwohner Landkreis Eiderstedt 16.062 (1890), davon 44 Katholiken, 2 Juden 15.762 (1900), davon 15.693 Evangelische, 60 Katholiken 14.722 (1910), davon 14.626 Evangelische, 91 Katholiken 14.790 (1925), davon 14.662 Evangelische, 62 Katholiken, 4 sonstige Christen, 3 Juden 14.381 (1933), davon 14.164 Evangelische, 56 Katholiken, 0 sonstige Christen, 0 Juden 14.770 (1939), davon 14.168 Evangelische, 156 Katholiken, 8 sonstige Christen, 0 Juden 26.174 (1950) 19.100 (1960), davon 3.600 Vertriebene
Erwerbstätigkeit und Altersstruktur der Bevölkerung im Landkreis Eiderstedt nach der Volkszählung vom 17. 5. 1939 | Zahl der Haushaltungen | 4.723 | Ständige Bevölkerung (Wohnbevölkerung ohne die ihre Dienstpflicht ableistenden Angehörigen von Wehrmacht und Reichsarbeitsdienst) | 14.770 | davon männlich | 7.181 | Altersstruktur der Bevölkerung: | | unter 6 Jahre alt | 12,3 % | 6 bis 13 Jahre alt | 13,8 % | 14 bis 64 Jahre alt | 63,7 % | über 64 Jahre alt | 10,2 % | Berufszugehörigkeit nach Wirtschaftszweig: | | Landwirtschaft und Forstwirtschaft | 39,9 % | Industrie und Handwerk | 19,0 % | Handel und Verkehr | 14,2 % | Dienstleistungen einschl. öffentlicher Dienst | 26,9 % | Berufszugehörigkeit nach der Stellung im Beruf: | | Selbstständige | 26,8 % | Mithelfende Familienangehörige | 14,9 % | Beamte und Angestellte | 12,0 % | Arbeiter | 35,2 % | Sonstige | 11,1 % | Betriebsfläche der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe: | | 0,5 bis unter 5 ha | 648 (35,1 %) | 5 bis unter 10 ha | 361 (19,6 %) | 10 bis unter 20 ha | 404 (21,9 %) | 20 bis unter 100 ha | 419 (22,7 %) | 100 ha und mehr | 12 (0,7 %) |
Die Reichstagswahlen von im Wahlkreis Tondern-Husum-Eiderstedt | 1907 | 1912 | Bund der Landwirte | - | 10,7 % | Nationalliberal | 42,9 % | 38,4 % | Freisinnige Volkspartei | 36,4 % | - | Fortschrittliche Volkspartei | - | 30,9 % | Zentrum | 0,2 % | - | SPD | 10,8 % | 10,4 % | Dänenpartei | 9,6 % | 9,6 % | Zersplittert | 0,1 % | 0,0 % |
Die Reichstagswahlen vom im Landkreis Eiderstedt | 5. 3. 1933 | Wahlbeteiligung | 84,3 % | Abgegebene gültige Stimmen insgesamt | 7.848 | NSDAP | 4.962 | SPD | 1.146 | KPD | 650 | Zentrum | 9 | DNVP (Kampffront Schwarz-weiß-rot) | 950 | DVP - Deutsche Volkspartei | 75 | Christlich-sozialer Volksdienst | 13 | Deutsche Bauernpartei | 1 | Deutsch-Hannoversche Partei | - | DDP (Deutsche Staatspartei) | 40 | Andere Parteien | 2 |
Die Gemeinden des Landkreises Eiderstedt: (Stand von 1939 durchnummeriert)
1. Augustenkoog: 67 Einwohner (1933) 97 Einwohner (1939)
2. Garding, Stadt: (1894 Kreis Eiderstedt, Amtsgericht und Post Garding; 1927 Kreis Eiderstedt, Amtsgericht und Post Garding, Finanzamt Husum; Geographie: gelegen auf einer Anhöhe in der Marsch, an einem schiffbaren Kanal, der bei Katingsiel in die Eider geht; Geschichte: Stadt seit 1590, Geburtsort des Geschichtsschreibers Mommsen (geb. 1817); Besonderheiten 1894: Bahnhof der Linie Tönning-Garding der Preußischen Staatsbahn, Volksbank, Amtsgericht, evangelische Pfarrkirche, Ackerbau, Viehzucht, Ausfuhr von Fettvieh nach England) 1.695 Einwohner (1885) 1.584 Einwohner (1925) 1.561 Einwohner (1933) 1.713 Einwohner (1939)
3. Garding: 464 Einwohner (1933) 439 Einwohner (1939)
4. Grothusenkoog: 17 Einwohner (1933) 18 Einwohner (1939)
5. Hermann-Göring-Koog: (Gebildet am 1. 7. 1936 aus einem Teil der Gemeinde Tating) 0 Einwohner (1933) 225 Einwohner (1939)
6. Katharinenheerd: 193 Einwohner (1933) 195 Einwohner (1939)
7. Kating: 303 Einwohner (1933) 298 Einwohner (1939)
8. Koldenbüttel: (1894 Kreis Eiderstedt, Amtsgericht Tönning, Post Friedrichstadt; Besonderheiten 1894: evangelische Pfarrkirche) 833 Einwohner (1885) 635 Einwohner (1933) 642 Einwohner (1939)
9. Kotzenbüll: 144 Einwohner (1933) 140 Einwohner (1939)
10. Norderfriedrichskoog: 89 Einwohner (1933) 89 Einwohner (1939)
11. Oldenswort: (1894 Kreis Eiderstedt, Amtsgericht Tönning, Post Oldenswort; 1927 Kreis Eiderstedt, Amtsgericht Tönning, Post Oldenswort, Finanzamt Husum; Geschichte: Schlacht im Jahr 1252; Besonderheiten 1894: evangelische Pfarrkirche, Viehzucht, Ziegelbrennerei) 1.252 Einwohner (1885) 1.110 Einwohner (1925) 1.108 Einwohner (1933) 1.072 Einwohner (1939)
12. Ording: 277 Einwohner (1933) 265 Einwohner (1939)
13. Osterhever: 250 Einwohner (1933) 319 Einwohner (1939)
14. Poppenbüll: 370 Einwohner (1933) 328 Einwohner (1939)
15. Sankt Peter: (1894 Kreis Eiderstedt, Amtsgericht Garding, Post Sankt Peter; 1927 Kreis Eiderstedt, Amtsgericht Garding, Post Sanct Peter, Finanzamt Husum; Geographie: längs der Nordsee der Höhenzug Hitzbank; Besonderheiten: evangelische Pfarrkirche) 869 Einwohner (1885) 1.026 Einwohner (1925) 1.248 Einwohner (1933) 1.355 Einwohner (1939)
16. Tating: (1927 Kreis Eiderstedt, Amtsgericht Garding, Post Tating, Finanzamt Husum) 1.133 Einwohner (1925) 1.114 Einwohner (1933) 1.022 Einwohner (1939)
17. Tetenbüll: 985 Einwohner (1933) 988 Einwohner (1939)
18. Tönning, Kirchspiel, Landgemeinde: 348 Einwohner (1933) 292 Einwohner (1939)
19. Tönning, Stadt: (1894 Kreis Eiderstedt, Amtsgericht und Post Tönning; 1927 Kreis Eiderstedt, Amtsgericht und Post Tönning, Finanzamt Husum; Geographie: gelegen an der Eider, die sich hier bedeutend erweitert; Geschichte: Tönning wurde 1590 Stadt, die ehemals wichtigen Festungswerke wurden 1714 geschleift (Verteidigung 14. Februar bis 19. Mai 1713 durch die Schweden unter Steenbock; Besonderheiten 1894: Bahnhof der Linien Jübek-Tönning, Tönning-Garding und Neumünster-Tönning der Preußischen Staatsbahn, Volksbank, Darlehensbank, Landratsamt für den Kreis Eiderstedt, Amtsgericht, Hauptzollamt, Seemannsamt, Strandamt, evangelische Pfarrkirche, Maschinenbau, Dampfmahlmühle, Schiffbau, Hafen, bedeutende Fettviehausfuhr nach England und Steinkohleneinfuhr aus England; Besonderheiten 1927: Landratsamt für den Kreis Eiderstedt, Hauptzollamt) 3.228 Einwohner (1890), davon 21 Katholiken und 2 Juden 3.934 Einwohner (1925) 3.189 Einwohner (1933) 3.707 Einwohner (1939)
20. Ülvesbüll: 320 Einwohner (1933) 346 Einwohner (1939)
21. Vollerwiek: 258 Einwohner (1933) 238 Einwohner (1939)
22. Welt: 255 Einwohner (1933) 246 Einwohner (1939)
23. Westerhever: 337 Einwohner (1933) 343 Einwohner (1939)
24. Witzwort: 849 Einwohner (1933) 788 Einwohner (1939)
Quellen:
Das Deutsche Ortsbuch. Vollständiges Gemeindelexikon enthaltend alle selbständigen Ortschaften und Gutsbezirke (etwa 70.000 politische Gemeinden) im deutschen Reichsgebiet unter Berücksichtigung der in Ausführung der Friedensbedingungen erfolgten Landesabtretungen an Belgien, Danzig, Dänemark, Frankreich, das Memelgebiet, Polen und die Tschecho-Slowakei nebst Angabe der zuständigen Amtsgerichte, Verwaltungsbehörden, Landgerichte, Oberlandesgerichte, Regierungsbezirke, des Staatsgebiets und der Einwohnerzahlen. Herausgegeben von Friedrich Müller. Nächstebreck/Kreis Schwelm, 1920.
Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs. Ein geographisch-statistisches Nachschlagebuch für deutsche Landeskunde. Dritte, neu bearbeitete und vermehrte Auflage von Wilhelm Keil. Leipzig, 1894.
Das Ortsbuch für das Deutsche Reich. Herausgegeben in Verbindung mit der Deutschen Reichsbahn und Deutschen Reichspost. Berlin, 1927.
Statistik des Deutschen Reichs. Alte Folge, Band 57: Die Volkszählung im Deutschen Reich am 1. Dezember 1880. Berlin, 1883. Statistik des Deutschen Reichs. Band 150: Die Volkszählung am 1. Dez. 1900 im Deutschen Reich. Berlin, 1903. Statistik des Deutschen Reichs. Band 240: Die Volkszählung im Deutschen Reiche am 1. 12. 1910. Berlin, 1915. Statistik des Deutschen Reichs. Band 250: Die Reichstagswahlen von 1912. Berlin, 1913. Statistik des Deutschen Reichs. Band 401: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1925. Heft 1: Die Bevölkerung im Deutschen Reich nach den Ergebnissen der Volkszählung 1925. Teil I: Einführung in die Volkszählung 1925. Tabellenwerk. Berlin, 1928. Statistik des Deutschen Reichs. Band 434: Die Wahlen zum Reichstag am 31. Juli und 6. November 1932 und am 5. März 1933 (Sechste bis achte Wahlperiode). Berlin, 1935. Statistik des Deutschen Reichs. Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1939. Teil I: Altreich und Land Österreich. Statistik des Deutschen Reichs. Band 451: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1933. Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1936. Statistik des Deutschen Reichs. Band 550: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1940. Statistik des Deutschen Reichs. Band 552: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 17. Mai 1939. Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1942. Heft 4: Die Juden und jüdischen Mischlinge im Deutschen Reich. Berlin, 1944. Statistik des Deutschen Reichs. Band 559: Ergebnisse der Volks-, Berufs- und landwirtschaftlichen Betriebszählung 1939 in den Gemeinden. Heft 7: Provinz Schleswig-Holstein, Hansestadt Hamburg, Mecklenburg. Berlin, 1943.
Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1952.
Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1961. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1961.
Deutsche Verwaltungsgeschichte 1871 - 1990 © 2006 by Dr. Michael Rademacher M.A.
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