Stadtkreis Gladbeck (Stadtkreis vom 1. 1. 1921 bis 31. 12. 1974, davor und danach zum Landkreis Recklinghausen) Zugehörigkeit staatlich: bis 1945 Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster 1945 britische Besatzungszone 1946 Land Nordrhein-Westfalen 1949 Bundesland Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Münster Zuständ. Justiz (1894): 1) Amtsgericht Bocholt, Landgericht Münster, Oberlandesgericht Hamm 2) Amtsgericht Buer, Landgericht Essen, Oberlandesgericht Hamm Zuständ. Finanzamt (1927): Finanzamt Gladbeck, Landesfinanzamt Münster Zuständ. Gau 1933-1945: Westfalen-Nord Zuständ. Militärdienst (1885): VII. Armeekorps Zugehörigkeit ev. Kirche (1939): Evangelische Kirche der altpreußischen Union, Kirchenprovinz Westfalen Zugehörigkeit kath. Kirche (1939): Bistum Münster Oberbürgermeister: 1921 - 1931 Dr. Michael Jovy 1931 - 1941 Dr. Bernhard Hackenberg Stadtbeschreibung nach Neumann 1894: Dorf im Landkreis Recklinghausen, zuständiges Amtsgericht in Buer, Bahnhof der Linie Bismarck/Westfalen-Winterswijk der Preußischen Staatsbahn, katholische Pfarrkirche. Einwohner Stadt bzw. Stadtkreis Gladbeck   1.280 (1885) 60.043 (1925), davon 23.431 Evangelische, 32.565 Katholiken,      49 sonstige Christen, 264 Juden 61.239 (1933), davon 23.738 Evangelische, 33.195 Katholiken,      77 sonstige Christen, 224 Juden 58.710 (1939), davon 21.348 Evangelische, 31.595 Katholiken, 1.038 sonstige Christen,   21 Juden 71.612 (1950) 83.200 (1960), davon 12.100 Vertriebene 83.300 (1969) Bewegung der Bevölkerung/Kindersterblichkeit im Stadtkreis Gladbeck   1924 Eheschließungen 396 Geborene einschl. Totgeborene 1.757 Gestorbene einschl. Totgeborene 694 Totgeborene 55 Im 1. Lebensjahr Gestorbene 235 Kath. Dekanat Gladbeck 1940 Gesamtbevölkerung: 86.311 Zahl der Nichtkatholiken: 39.018 (45,2 %) Zahl der Katholiken: 47.293 (54,8 %) davon sind der Osterpflicht nachgekommen: 19.512 (41,3 %) Austritte aus der katholischen Kirche: 100 Übertritte zur katholischen Kirche: 13 (davon 13 evangelische) Rücktritte zur katholischen Kirche: 16 Die Reichstagswahlen vom im Stadtkreis Gladbeck 5. 3. 1933 Wahlbeteiligung 90,2 % Abgegebene gültige Stimmen insgesamt 31.860 NSDAP 8.930 SPD 5.623 KPD 6.500 Zentrum 7.901 DNVP (Kampffront Schwarz-weiß-rot) 2.356 DVP - Deutsche Volkspartei 79 Christlich-sozialer Volksdienst 406 Deutsche Bauernpartei 0 Deutsch-Hannoversche Partei 3 DDP (Deutsche Staatspartei) 62 Andere Parteien 0 Erwerbstätigkeit und Altersstruktur der Bevölkerung im Stadtkreis Gladbeck nach der Volkszählung vom 17. 5. 1939 Zahl der Haushaltungen 17.232 Ständige Bevölkerung (Wohnbevölkerung ohne die ihre Dienstpflicht ableistenden Angehörigen von Wehrmacht und Reichsarbeitsdienst) 58.710 davon männlich 29.308 Altersstruktur der Bevölkerung:   unter 6 Jahre alt 11,6 % 6 bis 13 Jahre alt 15,4 % 14 bis 64 Jahre alt 68,0 % über 64 Jahre alt 5,0 % Berufszugehörigkeit nach Wirtschaftszweig:   Landwirtschaft und Forstwirtschaft 1,7 % Industrie und Handwerk 66,8 % Handel und Verkehr 7,4 % Dienstleistungen einschl. öffentlicher Dienst 24,1 % Berufszugehörigkeit nach der Stellung im Beruf:   Selbstständige 4,9 % Mithelfende Familienangehörige 1,6 % Beamte und Angestellte 11,2 % Arbeiter 66,1 % Sonstige 16,2 % Betriebsfläche der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe:   0,5 bis unter 5 ha 57,9 % 5 bis unter 10 ha 8,1 % 10 bis unter 20 ha 17,7 % 20 bis unter 100 ha 15,8 % 100 ha und mehr 0,5 % Quellen: Hubatsch, Walther: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 - 1945. Band 8: Westfalen. Marburg/L., 1980. Kirchliches Handbuch für das katholische Deutschland. Zweiundzwanzigster Band: 1943. Köln, 1943. Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs. Ein geographisch-statistisches Nachschlagebuch für deutsche Landeskunde. Dritte, neu bearbeitete und vermehrte Auflage von Wilhelm Keil. Leipzig, 1894. Statistik des Deutschen Reichs. Band 240: Die Volkszählung im Deutschen Reich am 1. 12. 1910. Berlin, 1915. Statistik des Deutschen Reichs. Band 336: Die Bewegung der Bevölkerung im Jahre 1924. Berlin, 1928. Statistik des Deutschen Reichs. Band 401: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1925. Heft 1: Die Bevölkerung im Deutschen Reich nach den Ergebnissen der Volkszählung 1925. Teil I: Einführung in die Volkszählung 1925. Tabellenwerk. Berlin, 1928. Statistik des Deutschen Reichs. Band 434: Die Wahlen zum Reichstag am 31. Juli und 6. November 1932 und am 5. März 1933 (Sechste bis achte Wahlperiode). Berlin, 1935. Statistik des Deutschen Reichs. Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1939. Teil I: Altreich und Land Österreich. Statistik des Deutschen Reichs. Band 451: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1933. Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1936. Statistik des Deutschen Reichs. Band 550: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1940. Statistik des Deutschen Reichs. Band 552: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 17. Mai 1939. Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1942. Heft 4: Die Juden und jüdischen Mischlinge im Deutschen Reich. Berlin, 1944. Statistik des Deutschen Reichs. Band 559: Ergebnisse der Volks-, Berufs- und landwirtschaftlichen Betriebszählung 1939 in den Gemeinden. Heft 9: Provinz Westfalen, Lippe. Berlin, 1943. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1952. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1961. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1961. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1971. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1971. Deutsche Verwaltungsgeschichte 1871 - 1990 © 2006 by Dr. Michael Rademacher M.A.