Stadt und Landkreis Günzburg

Zugehörigkeit staatlich:
bis 1945 Bayern, Regierungsbezirk Schwaben
1945 amerikanische Besatzungszone, Land Bayern
1949 Bundesland Bayern, Regierungsbezirk Schwaben
Zuständ. Justiz (1894 u. 1920): Amtsgericht Günzburg, Landgericht Memmingen, Oberlandesgericht Augsburg
Zuständ. Finanzamt (1927):
1) Finanzamt Burgau (Schwaben), Landesfinanzamt München
2) Finanzamt Günzburg, Landesfinanzamt München
Zuständ. Gau 1933-1945: Schwaben
Zuständ. Militärdienst (1885): I. Bayerisches Armeekorps
Zugehörigkeit ev. Kirche (1939): Evangelisch-lutherische Kirche in Bayern rechts des Rheins
Zugehörigkeit kath. Kirche (1939): Bistum Augsburg



a) Stadt Günzburg
(1. 4. 1940 Aufhebung der Kreisunmittelbarkeit)

Stadtbeschreibung nach Neumann 1894:
Bahnhof der Linien Ulm-München-Simbach und Günzburg-Kürben der Bayrischen Staatsbahn, Kreditverein, Bezirksamt, Amtsgericht, Forstamt, katholische Pfarrkirche, Lateinschule, mechanische Weberei, Gärtnerei, Spargelbau, bedeutende Torflager, Bierbrauerei, Schiffahrt; Handel mit Wein, Käse u. a. Günzburg wurde 1328 Stadt und kam 1803 von Österreich an Bayern.

Einwohner kreisunmittelbare Stadt Günzburg:
(1927 Amtsgericht, Post und Finanzamt Günzburg;
Besonderheiten 1927: Gymnasium, Zollamt)
  4.114 (1890), davon 292 Evangelische, 4 Juden
  4.624 (1900), davon 272 Evangelische, 4.344 Katholiken
  5.143 (1910), davon 328 Evangelische, 4.802 Katholiken
  5.977 (1925), davon 498 Evangelische, 5.458 Katholiken,   0 sonstige Christen,   8 Juden
  6.484 (1933), davon 568 Evangelische, 5.887 Katholiken,   0 sonstige Christen, 10 Juden
  6.986 (1939), davon 676 Evangelische, 6.247 Katholiken, 11 sonstige Christen, 11 Juden
  6.946 (1. 4. 1940)
10.202 (1950)
11.600 (1960), davon 3.300 Vertriebene

Die Reichstagswahlen vom
i. d. kreisunm. Stadt Günzburg
5. 3. 1933
Abgegebene gültige Stimmen insgesamt3.670
NSDAP1.300
SPD762
KPD154
BVP - Bayerische Volkspartei1.262
DNVP (Kampffront Schwarz-weiß-rot)132
DVP - Deutsche Volkspartei10
Christlich-sozialer Volksdienst16
Deutsche Bauernpartei25
DDP (Deutsche Staatspartei)9



b) Landkreis Günzburg

Einwohner Bezirksamt bzw. Landkreis Günzburg
29.307 (1890), davon 3.155 Evangelische, 25.426 Katholiken, 719 Juden
29.485 (1900), davon 3.161 Evangelische, 25.720 Katholiken
30.992 (1910), davon 3.142 Evangelische, 27.405 Katholiken
31.566 (1925), davon 3.352 Evangelische, 27.811 Katholiken, 26 sonstige Christen, 356 Juden
31.928 (1933), davon 3.208 Evangelische, 28.340 Katholiken,   6 sonstige Christen, 309 Juden
31.803 (1939), davon 3.477 Evangelische, 27.952 Katholiken, 48 sonstige Christen, 215 Juden
32.285 (vor dem 1. 4. 1940)
39.231 (ab dem 1. 4. 1940)
52.613 (1950)
49.000 (1960), davon 13.500 Vertriebene

Die Reichstagswahlen vom
im Landkreis Günzburg
5. 3. 1933
Abgegebene gültige Stimmen insgesamt17.406
NSDAP9.053
SPD1.854
KPD318
BVP - Bayerische Volkspartei4.959
DNVP (Kampffront Schwarz-weiß-rot)213
DVP - Deutsche Volkspartei37
Christlich-sozialer Volksdienst16
Deutsche Bauernpartei913
DDP (Deutsche Staatspartei)43


Gemeindeverzeichnis:

Anhofen:
(1927 Bezirksamt, Amtsgericht und Finanzamt Günzburg, Post Großkissendorf)
367 Einwohner (1925)
344 Einwohner (1933)
329 Einwohner (1939)

Autenried:
(1927 Bezirksamt, Amtsgericht und Finanzamt Günzburg, Post Autenried)
314 Einwohner (1925)
331 Einwohner (1933)
318 Einwohner (1939)

Bubesheim:
508 Einwohner (1933)
490 Einwohner (1939)

Bühl:
763 Einwohner (1933)
831 Einwohner (1939)

Burgau (Stadt):
(1927 Bezirksamt Günzburg, Amtsgericht, Post und Finanzamt Burgau)
2.270 Einwohner (1925)
2.312 Einwohner (1933)
2.523 Einwohner (1939)

Burtenbach (Markt):
1.072 Einwohner (1933)
1.182 Einwohner (1939)

Deffingen:
326 Einwohner (1933)
310 Einwohner (1939)

Denzingen:
292 Einwohner (1933)
336 Einwohner (1939)

Deubach:
255 Einwohner (1933)
252 Einwohner (1939)

Dürrlauingen:
559 Einwohner (1933)
551 Einwohner (1939)

Ebersbach:
175 Einwohner (1933)
181 Einwohner (1939)

Echlishausen:
305 Einwohner (1933)
325 Einwohner (1939)

Egenhofen:
103 Einwohner (1933)
  95 Einwohner (1939)

Eichenhofen:
92 Einwohner (1933)
86 Einwohner (1939)

Ettenbeuren:
539 Einwohner (1933)
496 Einwohner (1939)

Freihalden:
375 Einwohner (1933)
373 Einwohner (1939)

Glöttweng:
225 Einwohner (1933)
208 Einwohner (1939)

Goldbach:
240 Einwohner (1933)
220 Einwohner (1939)

Großanhausen:
140 Einwohner (1933)
125 Einwohner (1939)

Großkissendorf:
199 Einwohner (1933)
192 Einwohner (1939)

Großkötz:
878 Einwohner (1933)
844 Einwohner (1939)

Gundremmingen:
714 Einwohner (1933)
644 Einwohner (1939)

Hafenhofen:
334 Einwohner (1933)
296 Einwohner (1939)

Haldenwang:
497 Einwohner (1933)
444 Einwohner (1939)

Hammerstetten:
130 Einwohner (1933)
137 Einwohner (1939)

Harthausen:
164 Einwohner (1933)
146 Einwohner (1939)

Hochwang:
386 Einwohner (1933)
362 Einwohner (1939)

Ichenhausen (Stadt):
(1927 Bezirksamt, Amtsgericht und Finanzamt Günzburg, Post Ichenhausen)
2.537 Einwohner (1925)
2.493 Einwohner (1933)
2.419 Einwohner (1939)

Jettingen:
1.590 Einwohner (1933)
1.555 Einwohner (1939)

Kemnat:
554 Einwohner (1933)
486 Einwohner (1939)

Kleinbeuren:
126 Einwohner (1933)
109 Einwohner (1939)

Kleinkissendorf:
182 Einwohner (1933)
182 Einwohner (1939)

Kleinkötz:
280 Einwohner (1933)
396 Einwohner (1939)

Konzenberg:
406 Einwohner (1933)
399 Einwohner (1939)

Landensberg:
218 Einwohner (1933)
228 Einwohner (1939)

Leinheim:
227 Einwohner (1933)
214 Einwohner (1939)

Leipheim (Stadt):
(1927 Bezirksamt, Amtsgericht und Finanzamt Günzburg, Post Leipheim)
1.627 Einwohner (1925)
1.591 Einwohner (1933)
2.483 Einwohner (1939)

Limbach:
226 Einwohner (1933)
233 Einwohner (1939)

Mindelaltheim:
238 Einwohner (1933)
230 Einwohner (1939)

Mönstetten:
281 Einwohner (1933)
257 Einwohner (1939)

Nornheim:
143 Einwohner (1933)
126 Einwohner (1939)

Oberknöringen:
392 Einwohner (1933)
368 Einwohner (1939)

Oberwaldbach:
516 Einwohner (1933)
451 Einwohner (1939)

Offingen:
1.541 Einwohner (1933)
1.525 Einwohner (1939)

Oxenbronn:
292 Einwohner (1933)
265 Einwohner (1939)

Rechbergreuthen:
231 Einwohner (1933)
214 Einwohner (1939)

Reisensburg:
780 Einwohner (1933)
801 Einwohner (1939)

Remshart:
223 Einwohner (1933)
218 Einwohner (1939)

Rettenbach:
578 Einwohner (1933)
574 Einwohner (1939)

Ried:
192 Einwohner (1933)
172 Einwohner (1939)

Rieden a. d. Kötz:
454 Einwohner (1933)
434 Einwohner (1939)

Riedhausen bei Günzburg:
254 Einwohner (1933)
233 Einwohner (1939)

Riedheim:
431 Einwohner (1933)
424 Einwohner (1939)

Röfingen:
527 Einwohner (1933)
515 Einwohner (1939)

Roßhaupten:
274 Einwohner (1933)
272 Einwohner (1939)

Scheppach:
946 Einwohner (1933)
893 Einwohner (1939)

Schneckenhofen:
138 Einwohner (1933)
115 Einwohner (1939)

Schnuttenbach:
162 Einwohner (1933)
153 Einwohner (1939)

Schönenberg:
306 Einwohner (1933)
299 Einwohner (1939)

Unterknöringen:
388 Einwohner (1933)
394 Einwohner (1939)

Unterrohr:
151 Einwohner (1933)
138 Einwohner (1939)

Waldkirch:
277 Einwohner (1933)
257 Einwohner (1939)

Waldstetten:
711 Einwohner (1933)
678 Einwohner (1939)

Wasserburg:
439 Einwohner (1933)
521 Einwohner (1939)

Wettenhausen:
655 Einwohner (1933)
512 Einwohner (1939)

Winterbach:
257 Einwohner (1933)
246 Einwohner (1939)



Quellen:

Das Deutsche Ortsbuch. Vollständiges Gemeindelexikon enthaltend alle selbständigen Ortschaften und Gutsbezirke (etwa 70.000 politische Gemeinden) im deutschen Reichsgebiet unter Berücksichtigung der in Ausführung der Friedensbedingungen erfolgten Landesabtretungen an Belgien, Danzig, Dänemark, Frankreich, das Memelgebiet, Polen und die Tschecho-Slowakei nebst Angabe der zuständigen Amtsgerichte, Verwaltungsbehörden, Landgerichte, Oberlandesgerichte, Regierungsbezirke, des Staatsgebiets und der Einwohnerzahlen. Herausgegeben von Friedrich Müller. Nächstebreck/Kreis Schwelm, 1920.

Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs. Ein geographisch-statistisches Nachschlagebuch für deutsche Landeskunde. Dritte, neu bearbeitete und vermehrte Auflage von Wilhelm Keil. Leipzig, 1894.

Das Ortsbuch für das Deutsche Reich. Herausgegeben in Verbindung mit der Deutschen Reichsbahn und Deutschen Reichspost. Berlin, 1927.

Statistik des Deutschen Reichs. Alte Folge, Band 57: Die Volkszählung im Deutschen Reich am 1. Dezember 1880. Berlin, 1883.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 150: Die Volkszählung am 1. Dez. 1900 im Deutschen Reich. Berlin, 1903.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 240: Die Volkszählung im Deutschen Reiche am 1. 12. 1910. Berlin, 1915.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 401: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1925. Heft 1: Die Bevölkerung im Deutschen Reich nach den Ergebnissen der Volkszählung 1925. Teil I: Einführung in die Volkszählung 1925. Tabellenwerk. Berlin, 1928.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 434: Die Wahlen zum Reichstag am 31. Juli und 6. November 1932 und am 5. März 1933 (Sechste bis achte Wahlperiode). Berlin, 1935.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Teil I: Altreich und Land Österreich. Berlin, 1939.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 451: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1933. Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1936.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 550: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1940.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 552: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 17. Mai 1939.
Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1942.
Heft 4: Die Juden und jüdischen Mischlinge im Deutschen Reich. Berlin, 1944.

Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1952.

Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1961. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1961.


Deutsche Verwaltungsgeschichte 1871 - 1990 © 2007 by Dr. Michael Rademacher M.A.