Stadtkreis Zabrze
(1915 umbenannt in Hindenburg, heute poln. wieder Zabrze)


Zugehörigkeit staatlich: Preußen, Provinz Schlesien,
bis 1939 Regierungsbezirk Oppeln, 1939 - 1945 Regierungsbezirk Kattowitz
Zuständ. Justiz (1894): Amtsgericht Zabrze, Landgericht Gleiwitz, Oberlandesgericht Breslau
Zuständ. Justiz (1942): Amtsgericht Hindenburg, Landgericht Gleiwitz, Oberlandesgericht Kattowitz
Zuständ. Finanzamt (1927): Finanzamt Hindenburg, Landesfinanzamt Oberschlesien
Zuständ. Gau 1933-1945: bis 1941 Schlesien, ab 1941 Gau Oberschlesien
Zuständ. Militärdienst (1885): VI. Armeekorps
Zugehörigkeit ev. Kirche: Evangelische Kirche der altpreußischen Union, Kirchenprovinz Schlesien
Zugehörigkeit kath. Kirche: Bistum Breslau


Oberbürgermeister:
1927-1929 Dr. Hans Lukaschek
1930-1933 Julius Franz
1933-1945 Max Fillusch (Online-Kurzbiographie)

Alt-Zabrze, Dorf:
(1894 Amtsgericht u. Post Zabrze;
Besonderheiten 1894: Bahnhof der Linie Kosel-Kandrzin - Oswiecim der Preußischen Staatsbahn, Vorschussverein, Landratsamt, Amtsgericht, Berginspektion, evangelische und katholische Pfarrkirche, Stabeisen- und Blechwalzwerk, Eisengießerei, Dampfkesselfabrik, Brückenbauanstalt, Koksbrennerei, Hochöfen, Eisenerzbergbau, Bierbrauerei, Dampfmahlmühle, wichtiger Steinkohlenbergbau in der Umgegend)
10.646 Einwohner (1890)

Klein-Zabrze, Dorf:
(1894 Amtsgericht u. Post Zabrze;
Besonderheiten 1894: evangelische Pfarrkirche, Maschinenfabrik, Glasfabrik, Mühlenbetrieb, Bierbrauerei, Steinkohlenbergbau)
6.662 Einwohner (1890)

Zabrze, Rittergut:
(1894 Amtsgericht u. Post Zabrze;
Besonderheiten 1894: großes Eisenhüttenwerk Donnersmarkhütte, Steinkohlenbergbau)
445 Einwohner (1885)

Zabrze, Dorf:
(vor 1905 s. Alt-Zabrze, Klein-Zabrze u. Rittergut Zabrze
(1894 Amtsgericht u. Post Zabrze, Landgericht Gleiwitz)
1915 umbenannt in Hindenburg)
55.634 Einwohner (1905)
63.373 Einwohner (1910)

Einwohner Stadt (seit 1927 Stadtkreis) Hindenburg
114.988 (1919)
  73.163 (1925), davon   6.384 Evangelische,   65.249 Katholiken, 124 sonstige Christen, 1.027 Juden
130.433 (1933), davon 10.883 Evangelische, 117.381 Katholiken,   14 sonstige Christen, 1.154 Juden
126.079 (1939), davon   9.972 Evangelische, 113.178 Katholiken, 363 sonstige Christen,    551 Juden

Abstimmung in Oberschlesien am 3. September 1922 im Kreis Hindenburg
Beteiligung84,6 %
Abgegebene gültige Stimmen insgesamt51.471
Nein-Stimmen (= gegen ein besonderes Land Oberschlesien)43.484(84,5 %)
Ja-Stimmen (= für ein besonderes Land Oberschlesien)7.987(15,5 %)

Die Reichstagswahlen vom
im Stadtkreis Hindenburg O.S.
5. 3. 1933
Wahlbeteiligung89,8 %
Abgegebene gültige Stimmen insgesamt73.828
NSDAP31.933
SPD6.138
KPD13.095
Zentrum15.932
DNVP (Kampffront Schwarz-weiß-rot)5.759
DVP - Deutsche Volkspartei224
Christlich-sozialer Volksdienst324
Deutsche Bauernpartei-
Deutsch-Hannoversche Partei-
DDP (Deutsche Staatspartei)423
Andere Parteien-



Quellen u. Literatur:

Hubatsch, Walter (Hrsg.): Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 - 1945. Reihe A: Preußen. Band 4: Schlesien. Marburg/Lahn, 1976.

Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs. Ein geographisch-statistisches Nachschlagebuch für deutsche Landeskunde. Dritte, neu bearbeitete und vermehrte Auflage von Wilhelm Keil. Leipzig, 1894.

Statistik des Deutschen Reichs. Band 291. Die Wahlen zum Reichstag am 6. Juni 1920. Heft IV: Die Wahlen zum Reichstag am 6. Juni 1920 mit den Ergebnissen der Wahlen am 20. Februar 1921 in den Wahlkreisen Nr. 1 (Ostpreußen) und Nr. 14 (Schleswig-Holstein) und am 19. November 1922 im Wahlkreis Nr. 10 (Oppeln). Berlin, 1923. (Hieraus auch das Ergebnis der Abstimmung in Oberschlesien am 3. September 1922)
Statistik des Deutschen Reichs. Band 401: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1925. Heft 1: Die Bevölkerung im Deutschen Reich nach den Ergebnissen der Volkszählung 1925. Teil I: Einführung in die Volkszählung 1925. Tabellenwerk. Berlin, 1928.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 434: Die Wahlen zum Reichstag am 31. Juli und 6. November 1932 und am 5. März 1933 (Sechste bis achte Wahlperiode). Berlin, 1935.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1939.
Teil I: Altreich und Land Österreich.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 451: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1933. Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1936.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 550: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1940.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 552: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 17. Mai 1939.
Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1942.
Heft 4: Die Juden und jüdischen Mischlinge im Deutschen Reich. Berlin, 1944.

Ullmann, Klaus: Schlesien-Lexikon. Geographie - Geschichte - Kultur. Augsburg: Bechtermünz Verlag im Weltbild Verlag GmbH, Augsburg 1996. S. 138 f.


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