Stadt und Landkreis Lindau (Bodensee)

Zugehörigkeit staatlich:
bis 1945 Bayern, Regierungsbezirk Schwaben
1945 - 1955 Sonderstatus innerhalb der französischen Besatzungszone
1955 Bundesland Bayern, Regierungsbezirk Schwaben
Zuständ. Justiz (1894): Amtsgericht Weiler, Landgericht Kempten, Oberlandesgericht Augsburg
Zuständ. Justiz (1894 u. 1920): Amtsgericht Lindau, Landgericht Kempten, Oberlandesgericht Augsburg
Zuständ. Gau 1933-(1940): Württemberg-Hohenzollern
Zuständ. Gau (1941): Schwaben
Zuständ. Militärdienst (1885): I. Bayerisches Armeekorps
Zuständ. Finanzamt (1927): Finanzamt Lindau (Bodensee), Landesfinanzamt München
Zugehörigkeit ev. Kirche (1939): Evangelisch-lutherische Kirche in Bayern rechts des Rheins
Zugehörigkeit kath. Kirche (1939): Bistum Augsburg


a) Kreisunmittelbare Stadt Lindau
(1. 4. 1940 Aufhebung der Kreisunmittelbarkeit)

Einwohner Lindau a. Bodensee:
(1927 Bezirksamt, Amtsgericht, Post und Finanzamt Lindau;
Besonderheiten 1927: Eisenbahnbetriebs-, Bau- und Maschineninspektion, IR 19, 9. u. 11., Realschule, Reichsbanknebenstelle, Hauptzollamt)
  5.853 Einwohner (1900), davon 2.228 Evangelische, 3.598 Katholiken
  6.618 Einwohner (1910), davon 2.115 Evangelische, 4.453 Katholiken
13.582 Einwohner (1925), davon 4.962 Evangelische, 8.489 Katholiken,   21 sonstige Christen, 18 Juden
13.787 Einwohner (1933), davon 4.849 Evangelische, 8.726 Katholiken,     6 sonstige Christen, 12 Juden
15.038 Einwohner (1939), davon 4.710 Evangelische, 9.692 Katholiken, 211 sonstige Christen,   4 Juden
15.874 Einwohner (1. 4. 1940)
20.308 Einwohner (1950)
23.800 Einwohner (1960), davon 4.300 Vertriebene

Die Reichstagswahlen vom
i. d. kreisunm. Stadt Lindau
5. 3. 1933
Abgegebene gültige Stimmen insgesamt11.013
NSDAP4.624
SPD1.518
KPD406
BVP - Bayerische Volkspartei2.663
DNVP (Kampffront Schwarz-weiß-rot)1.476
DVP - Deutsche Volkspartei79
Christlich-sozialer Volksdienst88
Deutsche Bauernpartei97
DDP (Deutsche Staatspartei)62



b) Landkreis Lindau

Einwohner Bezirksamt bzw. Landkreis Lindau (Bodensee)
29.788 (1900), davon 2.586 Evangelische, 27.183 Katholiken
34.983 (1910), davon 3.136 Evangelische, 31.774 Katholiken
31.292 (1925), davon 1.142 Evangelische, 30.095 Katholiken,   16 sonstige Christen, 5 Juden
30.788 (1933), davon 1.046 Evangelische, 29.669 Katholiken,   11 sonstige Christen, 7 Juden
30.692 (1939), davon 1.227 Evangelische, 29.145 Katholiken, 133 sonstige Christen, 2 Juden
30.763 (vor dem 1. 4. 1940)
46.637 (ab dem 1. 4. 1940)
38.148 (1950)
39.200 (1960), davon 5.300 Vertriebene

Die Reichstagswahlen vom
im Landkreis Lindau (Bodensee)
(ohne Stadt Lindau)
5. 3. 1933
Abgegebene gültige Stimmen insgesamt17.413
NSDAP9.032
SPD782
KPD289
BVP - Bayerische Volkspartei6.309
DNVP (Kampffront Schwarz-weiß-rot)470
DVP - Deutsche Volkspartei60
Christlich-sozialer Volksdienst9
Deutsche Bauernpartei451
DDP (Deutsche Staatspartei)11


Gemeindeverzeichnis:

Bodolz:
(1927 Bezirksamt, Amtsgericht, Post und Finanzamt Lindau)
736 Einwohner (1925)
681 Einwohner (1933)
721 Einwohner (1939)

Bösenreutin:
443 Einwohner (1933)
464 Einwohner (1939)

Ebratshofen:
482 Einwohner (1933)
433 Einwohner (1939)

Ellhofen:
481 Einwohner (1933)
475 Einwohner (1939)

Gestratz:
1.031 Einwohner (1933)
   947 Einwohner (1939)

Grünenbach:
757 Einwohner (1933)
699 Einwohner (1939)

Harbatshofen:
910 Einwohner (1933)
877 Einwohner (1939)

Hege:
382 Einwohner (1933)
389 Einwohner (1939)

Heimenkirch (Markt):
(1927 Bezirksamt und Finanzamt Lindau, Amtsgericht Weiler, Post Heimenkirch)
2.318 Einwohner (1925)
2.324 Einwohner (1933)
2.298 Einwohner (1939)

Hergensweiler:
845 Einwohner (1933)
798 Einwohner (1939)

Lindenberg im Allgäu (Stadt):
(1927 Bezirksamt und Finanzamt Lindau, Amtsgericht Weiler, Post Lindenberg;
Besonderheiten 1927: Realschule, Zollamt)
5.121 Einwohner (1925)
5.105 Einwohner (1933)
5.369 Einwohner (1939)

Maierhöfen:
1.204 Einwohner (1933)
1.107 Einwohner (1939)

Maria-Thann:
519 Einwohner (1933)
494 Einwohner (1939)

Niederstaufen:
585 Einwohner (1933)
548 Einwohner (1939)

Nonnenhorn:
667 Einwohner (1933)
784 Einwohner (1939)

Oberreitnau:
786 Einwohner (1933)
877 Einwohner (1939)

Oberreute:
908 Einwohner (1933)
801 Einwohner (1939)

Opfenbach:
1.541 Einwohner (1933)
1.448 Einwohner (1939)

Röthenbach im Allgäu:
1.363 Einwohner (1933)
1.308 Einwohner (1939)

Scheffau:
390 Einwohner (1933)
348 Einwohner (1939)

Scheidegg:
(1927 Bezirksamt und Finanzamt Lindau, Amtsgericht Weiler, Post Scheidegg;
Besonderheiten 1927: Zollamt)
2.509 Einwohner (1925)
2.360 Einwohner (1933)
2.354 Einwohner (1939)

Sigmarszell:
507 Einwohner (1933)
510 Einwohner (1939)

Simmerberg:
(1927 Bezirksamt und Finanzamt Lindau, Amtsgericht Weiler, Post Simmerberg)
2.223 Einwohner (1925)
2.179 Einwohner (1933)
2.131 Einwohner (1939)

Unterreitnau:
454 Einwohner (1933)
435 Einwohner (1939)

Wasserburg am Bodensee:
   825 Einwohner (1933)
1.000 Einwohner (1939)

Weiler im Allgäu (Markt):
1.517 Einwohner (1933)
1.536 Einwohner (1939)

Weißensberg:
762 Einwohner (1933)
842 Einwohner (1939)

Wohmbrechts:
780 Einwohner (1933)
770 Einwohner (1939)



Quellen:

Das Deutsche Ortsbuch. Vollständiges Gemeindelexikon enthaltend alle selbständigen Ortschaften und Gutsbezirke (etwa 70.000 politische Gemeinden) im deutschen Reichsgebiet unter Berücksichtigung der in Ausführung der Friedensbedingungen erfolgten Landesabtretungen an Belgien, Danzig, Dänemark, Frankreich, das Memelgebiet, Polen und die Tschecho-Slowakei nebst Angabe der zuständigen Amtsgerichte, Verwaltungsbehörden, Landgerichte, Oberlandesgerichte, Regierungsbezirke, des Staatsgebiets und der Einwohnerzahlen. Herausgegeben von Friedrich Müller. Nächstebreck/Kreis Schwelm, 1920.

Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs. Ein geographisch-statistisches Nachschlagebuch für deutsche Landeskunde. Dritte, neu bearbeitete und vermehrte Auflage von Wilhelm Keil. Leipzig, 1894.

Das Ortsbuch für das Deutsche Reich. Herausgegeben in Verbindung mit der Deutschen Reichsbahn und Deutschen Reichspost. Berlin, 1927.

Statistik des Deutschen Reichs. Alte Folge, Band 57: Die Volkszählung im Deutschen Reich am 1. Dezember 1880. Berlin, 1883.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 150: Die Volkszählung am 1. Dez. 1900 im Deutschen Reich. Berlin, 1903.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 240: Die Volkszählung im Deutschen Reiche am 1. 12. 1910. Berlin, 1915.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 401: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1925. Heft 1: Die Bevölkerung im Deutschen Reich nach den Ergebnissen der Volkszählung 1925. Teil I: Einführung in die Volkszählung 1925. Tabellenwerk. Berlin, 1928.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 434: Die Wahlen zum Reichstag am 31. Juli und 6. November 1932 und am 5. März 1933 (Sechste bis achte Wahlperiode). Berlin, 1935.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Teil I: Altreich und Land Österreich. Berlin, 1939.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 451: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1933. Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1936.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 550: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1940.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 552: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 17. Mai 1939.
Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1942.
Heft 4: Die Juden und jüdischen Mischlinge im Deutschen Reich. Berlin, 1944.

Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1952.

Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1961. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1961.


Deutsche Verwaltungsgeschichte 1871 - 1990 © 2006 by Dr. Michael Rademacher M.A.