Stadt Neubrandenburg

Zugehörigkeit staatlich:
bis 1934 Land Mecklenburg-Strelitz,
1934 - 1945 Land Mecklenburg
1945 - 1949 Sowjetische Besatzungszone, Land Mecklenburg
1949 - 1952 DDR, Land Mecklenburg
1952 - 1990 DDR, Bezirk Neubrandenburg, Landkreis Neubrandenburg
Zuständ. Justiz (1894): Amtsgericht Neubrandenburg, Landgericht Neustrelitz, Oberlandesgericht Rostock
Zuständ. Finanzamt (1927): Finanzamt Neubrandenburg (Mecklb.), Landesfinanzamt Mecklenburg-Lübeck
Zuständ. Gau 1933-1945: Mecklenburg
Zuständ. Militärdienst (1885): IX. Armeekorps
Zugehörigkeit ev. Kirche (1939): Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburg
Zugehörigkeit kath. Kirche (1939): Bistum Osnabrück


Stadtbeschreibung nach Neumann 1894:
Stadt in Mecklenburg-Strelitz, Bahnhof der Linien Berlin-Stralsund der Preußischen Staatsbahn, Lübeck-Strasburg der Mecklenburgischen Eisenbahn und der Eisenbahn Parchim-Neubrandenburg; Reichsbanknebenstelle, Darlehnskasse, Amtsgericht, Zentralsteuerdirektion, Hauptsteueramt, Mecklenburgische Brand- und Hagelversicherungsgesellschaft, 3 evangelische Kirchen (darunter die Marienkirche aus dem 13. Jahrhundert mit 93 m hohem Turm), Synagoge, Gymnasium, Theater, Denkmal Fritz Reuters, Museum, Armenhaus im ehemaligen Franziskanerkloster, Rathaus, großherzogliches Palais, regelmäßige Straßen, 4 gotische Tore, schöne Promenaden, Eisengießerei, Maschinenfabrik, Dampfmolkerei, Papiermühlen, Sägemühlen, Mahlmühlen, Bau von Pianofortes, Ackerbau, Wollmarkt, Pferdemarkt. In der hübschen Umgegend das Belvedere bei Dobra am Tollensesee. Geschichte: Neubrandenburg ist Stadt seit 1248.

Einwohner Stadt bzw. selbständiger Stadtkreis Neubrandenburg
  7.495 (1875)
  8.406 (1880)
  9.323 (1890)
13.748 (1925), davon 13.282 Evangelische,    345 Katholiken,   20 sonstige Christen, 57 Juden
15.181 (1933), davon 14.729 Evangelische,    337 Katholiken,     0 sonstige Christen, 34 Juden
21.033 (1939), davon 19.051 Evangelische, 1.162 Katholiken, 137 sonstige Christen,   9 Juden
22.412 (31.   8. 1950)
46.087 (  1.   1. 1971)
64.011 (31. 12. 1975)
79.813 (31. 12. 1981)
90.471 (31. 12. 1988)
89.500 (  3. 10. 1990)

Die Reichstagswahlen vom
im Stadtkreis Neubrandenburg
5. 3. 1933
Abgegebene gültige Stimmen insgesamt9.475
NSDAP4.530
SPD2.345
KPD644
Zentrum96
DNVP (Kampffront Schwarz-weiß-rot)1.611
DVP - Deutsche Volkspartei99
Christlich-sozialer Volksdienst52
Deutsche Bauernpartei2
Deutsch-Hannoversche Partei0
DDP (Deutsche Staatspartei)94
Andere Parteien


Einwohner Aushebungsbezirk Neubrandenburg
43.415 (1900), davon 42.559 Evangelische,    671 Katholiken
46.186 (1910), davon 43.590 Evangelische, 2.317 Katholiken

Einwohner Landkreis Neubrandenburg
64.300 (31. 12. 1955)
69.041 (31. 12. 1960)
ohne Stadt Neubrandenburg:
29.145 (31. 12. 1975)
26.700 (  3. 10. 1990)



Deutschland-Berichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (Sopade). Dritter Jahrgang 1936, S. 785 (Auszug aus dem Bericht für Juni 1936):

"Uns sind etwa 70 Orte bekannt, in denen mehrere Zeitungen aufgrund der Amann-Verordnung zu einer vereinigt wurden, darunter: Aachen, Allenstein, Bad Elster, Bad Salzuflen, Braunschweig, Bremen, Eisenach, Erfurt, Edenkoben, Göttingen, Ingolstadt, Lörrach, Ludwigshafen, Merseburg, Neubrandenburg, Schwerin, Soest, Stralsund, Sorau, Stuttgart, Worms, Zweibrücken, Zwickau."


Quellen:

Das Deutsche Ortsbuch. Vollständiges Gemeindelexikon enthaltend alle selbständigen Ortschaften und Gutsbezirke (etwa 70.000 politische Gemeinden) im deutschen Reichsgebiet unter Berücksichtigung der in Ausführung der Friedensbedingungen erfolgten Landesabtretungen an Belgien, Danzig, Dänemark, Frankreich, das Memelgebiet, Polen und die Tschecho-Slowakei nebst Angabe der zuständigen Amtsgerichte, Verwaltungsbehörden, Landgerichte, Oberlandesgerichte, Regierungsbezirke, des Staatsgebiets und der Einwohnerzahlen. Herausgegeben von Friedrich Müller. Nächstebreck/Kreis Schwelm, 1920.

Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01. 01. 1948 in den neuen Ländern. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Stuttgart, 1995.

Ortslexikon der Deutschen Demokratischen Republik. Bearbeitet von Karla Balkow und Werner Christ. Heidelberg, 1986.

Statistik des Deutschen Reichs. Alte Folge, Band 57: Die Volkszählung im Deutschen Reich am 1. Dez. 1880. Berlin, 1883.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 150: Die Volkszählung am 1. Dez. 1900 im Deutschen Reich. Berlin, 1903.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 240: Die Volkszählung im Deutschen Reich am 1. 12. 1910. Berlin, 1915.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 401: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1925. Heft 1: Die Bevölkerung im Deutschen Reich nach den Ergebnissen der Volkszählung 1925. Teil I: Einführung in die Volkszählung 1925. Tabellenwerk. Berlin, 1928.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 434: Die Wahlen zum Reichstag am 31. Juli und 6. November 1932 und am 5. März 1933 (Sechste bis achte Wahlperiode). Berlin, 1935.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1939.
Teil I: Altreich und Land Österreich.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 451: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1933. Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1936.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 550: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1940.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 552: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 17. Mai 1939.
Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1942.
Heft 4: Die Juden und jüdischen Mischlinge im Deutschen Reich. Berlin, 1944.

Statistisches Jahrbuch der Deutschen Demokratischen Republik 1955. Herausgegeben von der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik. Berlin (Ost), 1956.

Statistisches Jahrbuch der Deutschen Demokratischen Republik 1960/61. Herausgegeben von der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik. Berlin (Ost), 1961.

Statistisches Jahrbuch der Deutschen Demokratischen Republik 1976. Herausgegeben von der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik. Berlin (Ost), 1976.

Statistisches Jahrbuch der Deutschen Demokratischen Republik 1989. Herausgegeben von der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik. Berlin (Ost), 1989.

Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1992. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1992.


Deutsche Verwaltungsgeschichte 1871 - 1990 © 2007 by Dr. Michael Rademacher M.A.