








 | Landkreis Wandsbek
Zugehörigkeit staatlich: Preußen, Provinz Schleswig-Holstein, Regierungsbezirk Schleswig ab 1. 4. 1937 Teil des Landes Hamburg Zuständ. Justiz (1894 und 1920): Amtsgericht Wandsbek, Landgericht Altona, Oberlandesgericht Kiel Zuständ. Finanzamt (1927): Finanzamt Wandsbeck, Landesfinanzamt Schleswig-Holstein Zuständiger Gau 1933-1945: Schleswig-Holstein Zuständ. Militärdienst (1885): IX. ArmeekorpsHolstein, ab 1. 4. 1937 Hamburg Zugehörigkeit ev. Kirche: Evangelisch-lutherische Landeskirche Schleswig-Holsteins Zugehörigkeit kath. Kirche: Bistum Osnabrück
Stadtbeschreibung nach Neumann 1894: (Gelegen an der Wandsbeker Au; Militär: 3 Esk. Husaren Nr. 15; Bahnhof der Lübeck-Hamburger Eisenbahn, Dampfstraßenbahn nach Hamburg, Wandsbeker Bank, Landratsamt für den Kreis Stormarn, Amtsgericht, Hauptzollamt, evangelische Pfarrkirche, Gymnasium mit Realgymnasium, Heilanstalt für Schrothsche Kuren, Villenviertel Mariental mit schönen Anlagen; Fabrikation von Tabak, Zigarren, Ölfarbendrucken, Korbwaren, Likör, Hefe etc.; Dampfsägemühle, Furnierschneiderei, Bierbrauereien (1 zu Mariental), Branntweinbrennerei, Handelsgärtnerei; in Wandsbek lebten Voß und Claudius (Denkmal, "Wandsbeker Bote" von 1771-1775))
Besonderheiten nach dem Ortsbuch 1927: Landratsamt für den Kreis Stormarn, Gymnasium, Realschule, Lyzeum, Hauptzollamt.
Einwohner Stadt bzw. Stadtkreis Wandsbek 16.138 (1880) 17.760 (1885) 20.571 (1890), davon 570 Katholiken und 251 Juden 35.212 (1910), davon 33.002 Evangelische, 1.376 Katholiken 39.606 (1925), davon 36.538 Evangelische, 1.636 Katholiken, 49 sonstige Christen, 170 Juden 46.255 (1933), davon 39.713 Evangelische, 1.982 Katholiken, 22 sonstige Christen, 116 Juden
Die Reichstagswahlen von im Wahlkreis Altona-Stormarn | 1907 | 1912 | Reichspartei | - | 4,1 % | Nationalliberal | - | 11,3 % | Freisinnige Vereinigung | 26,1 % | - | Fortschrittliche Volkspartei | - | 20,1 % | Zentrum | 0,8 % | 0,8 % | Polen | 0,1 % | 0,2 % | SPD | 64,4 % | 63,4 % | Antisemiten | 5,0 % | - | Unbestimmt | 3,5 % | - | Zersplittert | 0,1 % | 0,1 % |
Die Reichstagswahlen vom im Stadtkreis Wandsbek | 5. 3. 1933 | Wahlbeteiligung | 89,4 % | Abgegebene gültige Stimmen insgesamt | 31.325 | NSDAP | 13.386 | SPD | 8.647 | KPD | 5.363 | Zentrum | 490 | DNVP (Kampffront Schwarz-weiß-rot) | 3.190 | DVP - Deutsche Volkspartei | 525 | Christlich-sozialer Volksdienst | 243 | Deutsche Bauernpartei | 4 | Deutsch-Hannoversche Partei | - | DDP (Deutsche Staatspartei) | 470 | Andere Parteien | 7 |
Quellen:
Das Deutsche Ortsbuch. Vollständiges Gemeindelexikon enthaltend alle selbständigen Ortschaften und Gutsbezirke (etwa 70.000 politische Gemeinden) im deutschen Reichsgebiet unter Berücksichtigung der in Ausführung der Friedensbedingungen erfolgten Landesabtretungen an Belgien, Danzig, Dänemark, Frankreich, das Memelgebiet, Polen und die Tschecho-Slowakei nebst Angabe der zuständigen Amtsgerichte, Verwaltungsbehörden, Landgerichte, Oberlandesgerichte, Regierungsbezirke, des Staatsgebiets und der Einwohnerzahlen. Herausgegeben von Friedrich Müller. Nächstebreck/Kreis Schwelm, 1920.
Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs. Ein geographisch-statistisches Nachschlagebuch für deutsche Landeskunde. Dritte, neu bearbeitete und vermehrte Auflage von Wilhelm Keil. Leipzig, 1894.
Das Ortsbuch für das Deutsche Reich. Herausgegeben in Verbindung mit der Deutschen Reichsbahn und Deutschen Reichspost. Berlin, 1927.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 250: Die Reichstagswahlen von 1912. Berlin, 1913. Statistik des Deutschen Reichs. Band 401: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1925. Heft 1: Die Bevölkerung im Deutschen Reich nach den Ergebnissen der Volkszählung 1925. Teil I: Einführung in die Volkszählung 1925. Tabellenwerk. Berlin, 1928. Statistik des Deutschen Reichs. Band 434: Die Wahlen zum Reichstag am 31. Juli und 6. November 1932 und am 5. März 1933 (Sechste bis achte Wahlperiode). Berlin, 1935. Statistik des Deutschen Reichs. Band 451: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1933. Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1936.
Deutsche Verwaltungsgeschichte 1871 - 1990 © 2006 by Dr. Michael Rademacher M.A.
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